Elektronik im Kuhstall gab es schon im Jahr 1970. Die Kuh-Elektronik war es den Redakteuren der Elektronik wert, darüber zu berichten. Ein Einblick in den damaligen Stand der Technik.
Je mehr Rindviecher sich in den hochrationalisierten Viehzuchtbetrieben an die Futterkrippen drängen, umso mehr geht der persönliche Kontakt der Agronemen zu ihren Kühen verloren.
Konnte der Bauer alter Prägung in seinem relativ kleinen Stall »Zenzi« und die »Resi«, die »Walli« und die »Blässi« noch von Angesicht zu Angesicht erkennen und unterscheiden, so ist dies in den heute notwendigerweise immer größer werdenden Viehzuchtbetrieben wohl nicht mehr möglich.
Deshalb hat sich eine britische Firma ein »System zur automatischen Identifizierung und Fütterung von Kühen« einfallen lassen. Jeder Kuh wird am Nacken ein Transducer von 50 mm x 88 mm Größe befestigt. Wenn die Kuh nun ihren Kopf in die Futterkrippe steckt, gelangt sie mit dem Wandler zwischen zwei Spulen.
Dadurch wird ein Identifizierungssignal ausgelöst und über eine Datenfernübertragung in die EDV-Anlage gegeben. Dann wird die Kuh nur mit der für sie programmierten und ihr zuträglichen Futterration auf Computer-Befehl automatisch abgefüttert. Vermutlich lässt sich das System noch dahin ausbauen, daß auch die gegebene Milchmenge automatisch registriert werden kann.
Und um die Zukunftsvisionen noch zu vervollständigen: Mit den gewonnenen Daten aus der eingenommenen Futtermenge, der ausgegebenen Milchmenge, den programmierten Futter-, Milch- und Schlachtviehpreisen, läßt sich, nach Kosten und Erträgen endlich auf den Pfennig genau, der optimale Nutzwert jeder einzelnen Kuh als Milchspenderin oder als Fleischlieferantin für jeden Tag neu errechnen.
Jeweils nach dem morgendlichen Stallausmisten liegt für den landwirtschaftlichen Manager die tägliche Kuh-Bilanz frisch vom Computer auf dem Frühstückstisch. – Da werden die Kühe sich noch wundern!