Im Jahr 1959 wurden erstmals Fernseher im Bergbau mit seinen schwierigen Arbeitsbedingungen eingesetzt. Das war der Elektronik eine Meldung wert.
Man sagt mit Recht, daß eine Technik erst dann ihre Reifeprüfung bestanden hat, wenn sich der Bergbau mit seinen äußerst schweren Betriebsbedingungen ihrer bedingt. Das Industrie-Fernsehen ist jetzt soweit, denn Siemens konnte auf seinem Stand der Deutschen Bergbau-Ausstellung eine Fernseh-Anlage zeigen, die unmittelbar in den Gang der Kohlengewinnung hineingestellt wird. Daß es sich um einen Über-Tage-Betrieb, nämlich um eine Kohlenaufbereitung handelt, ist hier keine Erleichterung, denn dabei rumpelt es noch beträchtlicher als unter Tage.
Die Anlage besteht aus fünf Fernseh-Kameras, die auf die Fördereinrichtungen an besonders kritischen Stellen blicken, wo Hemmungen zu Betriebsstörungen führen könnten. Die normalen Schutzgehäuse erwiesen sich als völlig ausreichend. Auch die Kabel haben die gleiche Bauart wie in anderen ähnlichen Anlagen. Die Kameras können wahlweise auf den Bildschirm am Steuerpult geschaltet werden. Der Bedienungsmann hier weiß aus Erfahrung, wo er hinzublicken hat.
Auch an anderen Stellen des Bergbaus führen sich Fernsehanlagen ein, so zum Beispiel zur Verbindung der Hängebank mit der Fördermaschine.