Bandstillstände bei Automobilbauern

27. Januar 2021, 16 Bilder
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Thomas Rothaupt, Inova

Der im Herbst berichtete Nachfrageanstieg hat zu den Nachfragemengen wie vor Corona geführt. Seit Dezember erhöhen unsere Kunden die geplanten Mengen weiter um 10 bis 25 Prozent. Wobei ich in diesem Zusammenhang darauf hinweisen möchte, dass Inova im Wesentlichen Premiumfahrzeughersteller als Endkunden hat. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Fahrzeugen in Europa und USA nach wie vor nicht auf dem Vor-Corona-Niveau. Und obwohl der chinesische Markt wieder gewachsen ist, hat auch er noch nicht das Spitzenniveau von 2018 erreicht. Innerhalb des chinesischen Marktes glänzt aber vor allem das Premium Segment – und damit die bekannten (vor allem europäische) Premiumhersteller.

Insgesamt ist der Bedarf an Halbleitern über fast alle Marktsegmente sehr groß. Das ist sicherlich Corona und dessen Folgen geschuldet und dem gesamten Nachrüstbedarf an elektronischer Ausrüstung für das Homeoffice, aber auch im Consumer Bereich.

Inova ist hier insofern betroffen, dass wir frühzeitig im November schon auf Nachschubprobleme reagiert haben und bei den Foundries uns abgesichert haben. Wir sind ein relativ kleiner Hersteller und konnten den geplanten Bedarf für 2021 sichern. Die Versorgung aus den Produktionsstätten funktioniert bisher problemlos. Die Kosten dafür sind allerdings nach oben gegangen.

Das ist und wird sicherlich nicht bei jedem Hersteller so sein. Wir hören, dass manche Technologien versteigerungsähnlich verteilt werden.

An manchen Engstellen werden die Kapazitäten erweitert. Aber das wird natürlich dauern bis hier eine Entspannung eintritt. Es wäre allerdings auch ein Zeichen dafür, dass man langfristig an eine hohe Nachfrage glaubt und nicht, dass es sich nur wieder um den bekannten Schweinezyklus handelt. Kurzfristig, das heißt bis in den Herbst 2021, sehen wir für das Segment Automotive eine anhaltend hohe Nachfrage.