Gerüchte über Chip-Deal

Globalfoundries als Käufer von IBMs Chip-Fertigung?

16. Juni 2014, 16:30 Uhr | Philipp Nazareth
Die Mikroelektronik stellt für IBM keinen bedeutenden Geschäftszweig mehr dar.
© Componeers GmbH

Bei der Übernahme von IBMs Chip-Sparte nimmt Globalfoundries offensichtlich die Favoritenstellung ein. Mit dem Verkauf von defizitären Abteilungen will IBM Verluste eindämmen und seine Einnahmeziele für das Jahr 2015 erreichen.

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Seit dem vergangenen Jahr sucht die International Business Machines Corp. (IBM) nach einem Käufer der verlustbringenden Chip-Fertigung. Nach Angaben des Nachrichtendienstes Bloomberg sind die Verluste bei der Halbleiterherstellung auf 1,5 Mrd. Dollar pro Jahr angestiegen.

Gerüchte über eine Übernahme von IBMs Chip-Sparte durch den Auftragsfertiger Globalfoundries existieren seit mehreren Monaten. Vom Nachrichtendienst Bloomberg veröffentlichte Informationen aus Kreisen, die mit der Materie vertraut sind, verstärken nun diese Vermutungen. Globalfoundries sei in erster Linie an IBMs Ingenieuren und geistigem Eigentum (IP) und weniger an Produktionsstätten interessiert, was eine Einigung laut Bloomberg bis dato verzögert habe. Im Gespräch war deshalb auch ein Joint Venture, bei dem IBM die Kontrolle über Design und IP behalten würde. Mit Globalfoundries würde IBMs Chip-Sparte an einen vertrauten Kooperationspartner gehen. Zusammen mit Samsung Electronics sind die beiden Chip-Hersteller Teil der Halbleiter-produzierenden "Common Platform". Globalfoundries wurde 2009 als Ausgründung der Halbleiterfertigung von AMD gegründet. Eine neue Produktionsanlage baut das Unternehmen wie IBM im Bundesstaat New York auf. Deshalb käme eine Übernahme Globalfoundries nicht ungelegen.

Die Mikroelektronik stellt mit einem Anteil von 2% an den jährlichen Einnahmen in Höhe von 100 Mrd. Dollar insgesamt für IBM keinen bedeutenden Geschäftszweig mehr dar. Wichtig ist die eigene Chip-Fertigung in den USA dennoch für Kunden, die Server mit Power-Prozessoren und z/OS-Mainframes kaufen. Für Militär sowie Sicherheitsbehörden geht es außerdem darum, das Know-how für Chip-Technik in den USA zu erhalten.

Laut Insidern erwartet IBM einen Kaufpreis von rund 2 Mrd. Dollar. Die bisherigen Gebote lägen nur bei etwas mehr als 1 Mrd. Dollar. 


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