AMD wird sicher nicht zwangsläufig der einzige Kunde der Foundry Company bleiben. Diese wird heftigst versuchen, auch Drittgeschäft von anderen Foundries abzuwerben. Die Erfolgsaussichten hierfür würden sicher nochmals steigen, wenn die Foundry Company IBM’s Common Platform-Allianz beitreten würde, die fortschrittlichste Produktionstechnik entwickelt. Bis jetzt sind in dieser Richtung allerdings keine konkreten Schritte erfolgt, die Begeisterung von Chartered für solch einen Schritt würde sich wohl auch sehr in Grenzen halten.
Heute stellt die Foundry Company sicher noch keine unmittelbare Bedrohung für die aktuelle Struktur der Foundry-Industrie dar. Die alteingesessenen Protagonisten haben immerhin den Vorteil langfristiger Kundenbeziehungen, zugesicherte Kapazitäten, Standortvorteile im asiatisch-pazifischen Raum und zusätzliche Serviceangebote wie Packaging und Design-Services in Kooperation mit Drittfirmen. AMD sagt, dass das Angebot von Design-Services auch für die Foundry Company eine »Höchstpriorität« einnehmen wird.
Regierungen und andere Hindernisse
Während die Finanzkrise für ATIC wie schon erwähnt nicht das große Problem darstellen sollte, stellt sich bei derartigen Verträgen oft die Zusammenarbeit mit politischen Instanzen als großes Problem dar. Von der ADM-Fertigungsausgliederung sind Drei betroffen: Der Staat New York, die deutsche Regierung und die US-Regierung.
Bevor die Foundry Company die neue Fab4x in Saratoga bauen kann, muss der Staat New York zustimmen, die ursprünglich AMD zugesagten Finanzspritzen auf die Foundry Company zu übertragen. Dies dürfte kein Problem darstellen, da es dem Staat New York ja primär um die Ansiedlung der Hightech-Industrie und um Arbeitsplätze geht - egal welche Firma nun dahintersteht.