Anfang des Monats hatte Kemet die schrittweise Übernahme von NEC Tokin angekündigt. Damit setzt sich der Konsolidierungstrend in der Branche der Passiven Bauelemente weiter fort.
In zwei Schritten wird Kemet bis Ende August 2014 insgesamt 100 Mio. Dollar für 49 Prozent der Firmenanteile bezahlen und erhält darüber hinaus die Option, das Unternehmen anschließend komplett zu übernehmen. Die Zahlungskonditionen für die restlichen 51 Prozent sollen sich an der Performance von NEC Tokin orientieren. NEC Tokin hatte zuletzt im Geschäftsjahr 2010/11 (End: 31. März 2011) einen Umsatz von 755 Mio. Dollar erzielt. NEC Tokin ist vor allem als Hersteller von Tantalkondensatoren sowie Elektromagnetischen und Elektromechanischen Bauelementen bekannt.
Mit der nun begonnen Akquisition, die im ersten Schritt den Erwerb von 34 Prozent der Firmenanteile von NEC Tokin bedeutet, setzt Kemet CEO Per Loof, seine Zukaufstrategie fort, deren Ziel es ist, Kemet zu einem global agierenden Hersteller verschiedener Kondensator-Technologien zu formen. Nach Einkäufen in Skandinavien, Italien und Deutschland, versucht sich Loof nun zum ersten Mal an der Übernahme eines japanischen Herstellers.
Die Akquisition von NEC Tokin stellt eine Premiere dar. In der Vergangenheit war es internationalen Herstellern passiver Bauelemente bislang nie gelungen, einen größeren japanischen Wettbewerber zu übernehmen. Wenn es zu Übernahmen oder Teilübernahmen kam, handelte es sich bislang immer um innerjapanische Lösungen. Ob nun die Premiere NEC Tokin gelingen wird, bleibt abzuwarten. Dass die Übernahme nicht so wie die bisherigen ablaufen wird, lässt sich daran ablesen, dass der Vertrieb von NEC Tokin weiterhin bestehen bleibt und vorerst nicht in den Kemet-Vertrieb integriert wird.
Der schrittweise geplante Vollzug der Übernahme hält auch die Option offen, dass sich beide Unternehmen etwa beim zweiten Akquisitionsschritt im August 2014, oder bei der Entscheidung über den letzten Akquisitionsschritt auch noch gegen eine Übernahme entscheiden können. Die NEC Tokin-Übernahme, stellt darum, wie Loof anlässlich der Ankündigung der Übernahme feststellte, »die mit Sicherheit größte Veränderung in der Geschichte von Kemet dar.«