Dieses Problem löst jetzt Vista. Denn mit Hilfe des integrierten Model-Builders können Entwickler die Leistungsaufnahme auf Transaktions-Architekturebene lange vor der Implementierung modellieren. Dazu nutzen sie Power-Bewertungsrichtlinien, die auf Constraints basieren. Moshe: »Die mit Vista erzielten Power-Abschätzungen sind mindestens um 15 Prozent genauer als die Abschätzungen, die auf RTL-Level möglich sind.«
Moshe vergleicht eine Power-Analyse auf Transaction-Ebene und auf RTL/Gate-Ebene und macht folgende Vorteile auf Transaction-Ebene aus:
Konkret bietet die Vista-Plattform mit ihren Low-Power-ESL-Designwerkzeugen eine »schichtweise« Verhaltens-, Timing- und Power-Modellierungs-Designtechnologie in Verbindung mit dem »Transaction-level Modeling Standard« (TLM-2.0) SystemC, der von der Open SystemC Initiative (OSCI) unterstützt wird.
Vista erlaubt es Chipdesignern und Systemarchitekten, Entscheidungen über die Hardware/ Software-Partitionierung und Architekturstrukturen zu treffen, die die richtige Balance zwischen Performance und Leistungsaufnahme ermöglichen. Mit den Debug- und Analyse-Werkzeugen können Anwender systemweite Funktionalität verifizieren, Systeme unter realistischer Auslastung analysieren und optimieren und Systemressourcen für optimale Performance und Leistungsaufnahme abstimmen. Zudem sind sie in der Lage, verschiedene Spannungsskalierungs- und Shutdown-Techniken zu untersuchen und die effizienteste Power-Management-Strategie anzuwenden.
Als Folge davon können Designer für die Zielapplikation eine kostengünstige Architektur mit adäquater Bandbreite garantieren. In Anbetracht der Abstraktion und schnellen Simulation der Hardwaredarstellung kann ein Modell des Systems als virtuelle Plattform zur frühen Softwareentwicklung, Analyse und Validierung genutzt werden. Dazu gehört auch die Möglichkeit, die Leistungsaufnahme während der Ausführung der Anwendungssoftware zu profilieren.
Da Vista nicht nur ein neues Tool sondern vielmehr eine neue Methodik darstellt, geht Moshe davon aus, dass es seine Zeit dauern wird, bis sich die Plattform durchsetzt. Dass sie es dennoch schaffen wird, davon ist er überzeugt. Denn zum einen sei eine niedrige Leistungsaufnahme heute viel entscheidender für den Produkterfolg. Zum anderen glaubt er auch, dass die IP-Provider auf dieses Tool zurückgreifen werden, denn damit können sie Power-Modelle für ihre IP-Cores zur Verfügung stellen. Eine Forderung, die laut Moshe in Zukunft viel stärker an die IP-Provider herangetragen werden wird. (st)