ESL – Raus aus der Diskussion, rein in die Praxis

23. September 2009, 11:42 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

ESL – Raus aus der Diskussion, rein in die Praxis

Vista – Low Power auf höchster Ebene

Auch wenn der Systemarchitekt eigentlich den größten Einfluss auf eine niedrige Leistungsaufnahme des Endsystems hat, fehlen ihm bislang die entsprechenden Werkzeuge, dies auch effektiv zu tun. Vielmehr muss er sich heute auf seine eigenen Erfahrungen verlassen, um abzuschätzen, welche Leistung das Endsystem verbrauchen wird und darauf aufbauend die entsprechenden Spezifikationen machen«, sagt Wally Rhines, Chairman und CEO von Mentor Graphics. Der Letzte in der Entwicklungskette, derjenige der das Physical Layout macht, wiederum kann am besten den Leistungsverbrauch quantifizieren. Aber bis das Design bei ihm ankommt, sind die meisten Variablen schon festgezurrt, so dass er nur noch einen geringen Einfluss nehmen kann, um den Leistungsverbrauch zu senken. Rhines konkretisiert: »Er kann den Leistungsverbrauch vielleicht noch um 20 bis maximal 30 Prozent senken.«

Mentor hat bereits diverse Tools entwickelt, die das Problem der Leistungsaufnahme auf den verschiedenen Ebenen – Layout, Gate-Ebene, Synthese – adressiert. Bislang fehlte aber noch ein Tool auf der höchsten Abstraktionsebene, dem Transaction Level. Laut Guy Moshe, General Manager ESL/HDL Design Creation bei Mentor Graphics, wurde diese Lücke mit der neuen Vista-Plattform jetzt gefüllt. Moshe: »Damit adressieren wir jetzt das Problem der Senkung der Leistungsaufnahme auf allen Ebenen des Design- und Verifikations-Flows.« Dementsprechend stellt die Vista-Plattform eine Fortführung der Low-Power-Strategie von Mentor dar und ergänzt die bislang verfügbaren Mentor-Produkte wie das High-Level-Synthesewerkzeug Catapult C, die funktionale Verifikationsplattform Questa, die Place-and-Route-Plattform Olympus-SoC sowie das PI-Power- und Analysewerkzeug Hyper-Lynx. Moshe: »Gemeinsam bieten diese Tools eine durchgängige Lösung für Low-Power-Design, Verifikation und Implementierung.«

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Struktur der Vista-Plattform

Eine niedrige Leistungsaufnahme spielt mittlerweile in jedem Design eine wichtige Rolle. Rhines glaubt sogar, dass eine niedrige Leistungsaufnahme sich zum wichtigsten Differenzierungsfaktor beim Design von elektronischen Systemen gemausert hat. Und wie Rhines betont auch Moshe: »Untersuchungen von LSI haben ergeben, dass durch eine Optimierung der Leistungsaufnahme auf Architekturebene bis zu 80 Prozent des Leistungsverbrauch eingespart werden können.« So kann es beispielsweise einen entscheidenden Unterschied in Bezug auf die Leistungsaufnahme eines Systems machen, wie das System auf Software und Hardware partitioniert wird. Wenn hier die falsche Entscheidung getroffen wird, macht sich das am Ende in einem hohen Leistungsverbrauche bemerkbar. Das Problem ist nur: Wie kann man vorher schon abschätzen, welchen Einfluss solche architektonischen Dinge auf die Leistungsaufnahme haben? Entsprechende Modelle auf ESL-Niveau fehlen bislang.


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