In meinem letzten Gespräch mit Freescale hieß es, dass das Unternehmen beispielsweise applikationsspezifische Analogprodukte entwickeln will. Was ist darunter zu verstehen?
Es gibt im IoT – ein für uns sehr wichtiger Markt - eine Vielfalt von Applikationen, in der folgende Blöcke zu finden sind: Sensoren, die dazugehörige Signalkette und eine Datenverarbeitung. Wir wollen sicherstellen, dass wir die Komponenten im Produktspektrum haben, die mit unseren Kinetis-Controllern und i.MX-Komponenten verbunden werden. Denn mit diesen zwei Serien adressieren wir IoT-Applikationen, also Endgeräte, die mit dem Internet verbunden sind. In vielen dieser Geräte sind unsere Controller zu finden, aber beispielsweise das Power-Management und die Batterielade-ICs kommen von Konkurrenten. Das wird sich ändern, in Zukunft werden hier auch unsere »applikationsspezifischen« Analogkomponenten zum Einsatz kommen.
Freescale hat Mikrocontroller mit Ethernet-PHYs. Ethernet wiederum wird im Automotive-Markt immer wichtiger. Will Freescale in Zukunft eigene Ethernet-PHYs anbieten?
Ethernet ist ein sicherlich wachsender Bereich im Automotive-Markt. Derzeit wird der Marktbedarf von einem Duopol, sprich Broadcom und Qualcomm, beherrscht. Auch wenn es sich um einen sehr großen Markt handelt, glaube ich nicht, dass wir hier mit Standalone-Ethernet-PHYs konkurrieren können. Freescale bietet in Partnerschaft mit Broadcom einen Mikrocontroller und einen PHY als SiP an. Kurzfristig ist das sicherlich der richtige Weg. Langfristig muss man sehen, wie sich der Markt weiterentwickelt. Das heißt, dass es bei entsprechender Nachfrage durchaus möglich ist, dass wir einen eigenen Ethernet-PHY entwickeln, den wir in unsere Mikrocontroller integrieren.