Freescale Semiconductor

Freescale als Analogunternehmen: deutlich unterschätzt!

7. Oktober 2014, 15:41 Uhr | Iris Stroh
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Freescale ist im Analogbereich absolut konkurrenzfähig

  Umsatz 2012 (Mio. Dollar) Umsatz 2013 (Mio. Dollar)
MCUs 707 826
Digital Networking 852 915
Automotive MCUs 986 1.063
Analog & Sensors 722 736
RF 303 352
Anderes 375 294
Gesamtumsatz 3.946 4.186

Kann Freescale denn in Hinblick auf die Margen mit diesen Analogherstellern konkurrieren?

Unsere Profitabilität ist durchaus konkurrenzfähig. Klar, Freescale ist zunächst einmal als Mikrocontroller-Hersteller bekannt, aber unser Analogbereich wird unterschätzt, auch deshalb weil der Analogbereich zu einem Unternehmen gehört, bei dem der Mikrocontroller-Bereich sehr groß ist. Aber das werden wir ändern.

Sie sind vor zwei Jahren zu Freescale gekommen, um den Analog/Sensorbereich auszubauen. Wie viel Ihrer Ziele konnten Sie schon umsetzen?

Momentan ist der Automotive-Markt immer noch der größte Zielmarkt für unseren Analog/Sensorbereich. Aber wir haben schon deutliche Fortschritte erzielt, sind definitiv vor unserem eigenen Zeitplan und haben unsere eigenen Zielvorgaben übertroffen. Und das gilt sowohl für den Umsatz, die Profitabilität und die Mitarbeiter. Also: Die Dinge laufen extrem gut.

Ein Blick auf das analoge Produktspektrum von Freescale weist aber dennoch ein paar Sonderheiten auf. Zum Beispiel führt Freescale nur einen einzigen LED-Treiber im Portfolio, und das obwohl Freescale sehr stark in der Automotive-Industrie involviert ist.

LED-Anwendungen decken wir mit unseren Switches problemlos ab. Sie wurden von Anfang an dahingehend optimiert, dass sie drei Leuchtmittel – LED, Glüh- und Halogenlampe - unterstützen. Damit sind wir sehr erfolgreich, was sich in einem sehr hohen Marktanteil widerspiegelt.

Aber warum gibt es dann überhaupt noch diesen einen LED-Treiber?

Dieser spezielle LED-Treiber fällt mehr in den Consumer-Bereich. Dabei handelt es sich um ein Legacy-Produkt, das schon vor mehreren Jahren entwickelt wurde. Wir werden diese Produktkategorie in Zukunft mit weiteren LED-Treibern ausbauen. Freescale hat aber nicht nur einen LED-Treiber, sondern auch nur einen einzigen Audio-Codec? Dieser Audio-Codec ist auf unsere Akquisition von SigmaTel zurückzuführen. Das ist ein großartiges Produkt mit hervorragenden Parametern und Eigenschaften, mit dem wir auch noch Geschäfte generieren. Wir entwickeln derzeit aber auch einige eigene Codecs, die wir in unsere Mikrocontroller integrieren. Weitere Standalone-Codecs sind aber nicht geplant.

Power-Management ist im Analogmarkt ein wichtiges Segment. Freescale bietet mittlerweile diverse Power-Management-ICs für seine eigenen i.MX-Produkte, die hochgradig programmierbar und parametrisierbar sind. Warum vermarktet Freescale diese Produkte nicht als Power-Management-ICs für Prozessoren und FPGAs?

Grundsätzlich sind wir natürlich erst einmal daran interessiert, unsere eigenen Prozessoren zu promoten. Das heißt aber nicht, dass unsere Power-Management-ICs nur in Kombination mit diesen im Einsatz sind. Wir haben diverse Design-Wins, in denen unsere PF0100- und die PF0200-Komponenten mit Nvidia- oder Intel-Prozessoren eingesetzt werden. Dieser Erfolg ist insofern erwähnenswert, weil wir als Freescale das Problem haben, dass die Prozessorhersteller nicht mit uns zusammenarbeiten wollen, weil sie in Konkurrenz zu uns stehen. Aber dank der Konfigurierbarkeit und der Funktionsvielfalt sind unsere Power-Managment-ICs trotzdem erfolgreich.


  1. Freescale als Analogunternehmen: deutlich unterschätzt!
  2. Freescale ist im Analogbereich absolut konkurrenzfähig
  3. Applikationsspezifische Analogkomponenten
  4. Fokussierte Applikationen
  5. Etablierte Analoghersteller aufgepasst!
  6. Prozesstechnisch voll auf der Höhe

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