Zusätzliche Ressourcen ausschöpfen

Windows Embedded Compact 7: Facelifting auch unter der Oberfläche

21. März 2011, 13:18 Uhr | Joachim Kroll
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Bis zu 3 Gbyte Speicher adressierbar

Der adressierbare RAM-Speicher von Windows Embedded Compact 7 wurde auf 3 Gbyte ausgeweitet. Die bisherigen Generationen von Windows Embedded CE konnten einen phy­sischen RAM-Speicher von maximal 512 Mbyte verwalten. Einige Systeme verfügten über mehr Speicher, jedoch war dieses zusätzliche RAM für das Betriebssystem nicht existent, sondern diente lediglich als einfacher I/O-Puffer. Die 512-Mbyte-Grenze ergab sich aus den Hardware-Architekturen der Mips- und Super­H-3-Prozessoren (SH3), die von Windows CE 1.0 als einzige unterstützt wurden.

Eine ganze Zeit lang stellte die RAM-Begrenzung kein großes Problem dar, denn Windows CE 5.0 stellte jeder Applikation ohnehin nur 32 Mbyte an virtuellem Speicher zur Verfügung. Als allerdings die Begrenzung des virtuellen Speichers mit Version 6.0 fiel und jeder Applikation bis zu 2 Gbyte an virtuellem Speicher zugewiesen werden konnten, nahmen das Fähigkeitsspektrum und der Footprint einiger Embedded-Applikationen so weit zu, dass bestimmte High-End-Systeme nicht mehr mit 512 Mbyte RAM auskamen. Windows Embedded Compact 7 erweitert die RAM-Speichergrenze nun auf 3 Gbyte. Bild 3 zeigt den Screenshot des Systemsteuerungs-Applets.

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Windows Embedded Compact 7 Virtual PC
Bild 3. Windows Embedded Compact 7 verwaltet bis zu 3 Gbyte phyischen Speicher – hier in einem „Virtual PC“, auf dem 2 Gbyte mit 2 Gbyte verfügbarem RAM.
© Microsoft

Wer sich mit den Interna des Betriebssystems auskennt, wird sich an dieser Stelle möglicherweise fragen, ob die Unterstützung für zusätz­lichen RAM-Speicher nicht zu Lasten der Abwärtskompatibilität zu älteren Treibern geht. Hierbei ist es günstig, dass die Implementierung des neuen RAM-Supports optional ist. Wenn ein System nicht mehr als 512 Mbyte RAM benötigt, kann nach wie vor eine OEMAddressTable für die RAM-Adresszuweisung benutzt werden. Deshalb ist eine Modifikation des Board Support Package (BSP) in diesem Fall nicht erforderlich.

Für Systeme, die auf den zusätzlichen RAM-Speicher angewiesen sind, muss das BSP so konfiguriert werden, dass es ein spezielles Flag in der OEMAddressTable weitergibt und zwei zusätzliche Konfigurationstabellen bereithält. Die OEMRAM-Table verweist auf das zusätzliche RAM, und die OEMDeviceTable gliedert etwaige nicht mit Cache versehene Hardware-Register in den Adressbereich ein. Abgesehen davon kann VirtualCopy auch in Windows Embedded Compact 7 für die dynamische Eingliederung von Hardware genutzt werden. Die Zuordnungen lassen sich dabei so wählen, dass Änderungen an den zugewiesenen virtuellen Adressen der Hardware reduziert oder ganz eliminiert werden.

Eine letzte Verbesserung ist im Zusammenhang mit dem Speicher ebenfalls hilfreich. Es geht um die Speicher-Fragmentierung, die in Embedded-Systemen, die ohne Neustart monate- oder jahrelang laufen, zu einem echten Problem werden kann. Windows Embedded Compact 7 verfügt deshalb über einen überarbeiteten lokalen Heap-Manager, der diese Fragmentierung reduziert.


  1. Windows Embedded Compact 7: Facelifting auch unter der Oberfläche
  2. Bis zu 3 Gbyte Speicher adressierbar
  3. Unterstützung für ARM v7, VFP und NEON
  4. Verbesserungen an den Tools

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