Forschung

Intel und TU Darmstadt errichten Institut für »Secure Computing«

25. Mai 2012, 11:09 Uhr | Joachim Kroll

Intel fördert die Hochschulforschung und investiert in fünf Jahren 40 Millionen Dollar in drei Standorte in Deutschland, Großbritannien und Israel. An der TU Darmstadt entsteht ein Institut für »Secure Computing«

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Intel will in den nächsten fünf Jahren mehr als 40 Millionen US-Dollar in ein weltweites Netzwerk von Hochschul-Forschungszentren investieren, das den Namen Intel Collaborative Research Institutes (ICRI) trägt. Vorbild des ICRI-Programms sind die erfolgreichen US-amerikanischen »Intel Science and Technology Centers (ISTCs)«. Experten aus Wissenschaft und Industrie erforschen und erfinden dort neue Technologien, die unser Leben in Zukunft nachhaltig beeinflussen können.

Eines der neuen Forschungszentren ist das ICRI for Secure Computing, das Intel und die TU Darmstadt gemeinsam gründen und finanzieren. Dort beschäftigen sich die Experten mit der Sicherheit mobiler und eingebetteter Systeme. Darüber hinaus wurden das ICRI for Sustainable Connected Cities in Großbritannien (London) und das ICRI for Computational Intelligence in Israel (Haifa, Jerusalem) ins Leben gerufen.

»Das Schaffen einer multidisziplinären Gemeinschaft aus Forschern von Intel, Dozenten und Hochschulabsolventen aus der ganzen Welt wird zu grundlegenden neuen Erkenntnissen in einigen der schwierigsten Bereiche der Computing-Technologie führen,« sagt Justin Rattner, Chief Technology Officer von Intel.

Die neuen ICRI-Forschungszentren verstärken durch Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen Intels weltweites Forschungsnetzwerk: Neben der engen Kooperation mit den jeweiligen Partneruniversitäten stehen die ICRIs untereinander sowie auch mit den US-amerikanischen ISTCs in stetem Kontakt. Darüber hinaus nimmt Intel zwei bereits bestehende Forschungseinrichtungen in das ICRI Programm auf: das Intel Visual Computing Institute in Saarbrücken (Universität des Saarlandes) und das Intel-NTU Connected Context Computing Center in Taiwan (National Taiwan University).

Secure Computing für Fahrzeuge und mobile Geräte

Jedes ICRI hat einen speziellen Forschungsschwerpunkt und wird darüber hinaus das spezifische Umfeld seiner Region, seines Landes und Forschungsgebietes integrieren.

  • ICRI for Secure Computing, Deutschland: An diesem Institut suchen Intel und die Technische Universität Darmstadt nach Wegen, um Sicherheit, Vertrauen und Zuverlässigkeit von mobilen Geräten und eingebetteten Systemen sowie ihrer Ökosysteme maßgeblich zu verbessern. Zum Beispiel werden dort Lösungen zur fehlerfreien Kommunikation zwischen Fahrzeugen und eingebetteten Geräten entwickelt, die eine erhöhte Sicherheit beim Autofahren garantieren. Zudem suchen die Wissenschaftler in Darmstadt nach neuen Ansätzen für Mobile Commerce und versuchen ein besseres Verständnis für Privatsphäre und deren Realisierung zu entwickeln. Basierend auf der Erforschung der Bedürfnisse künftiger Nutzer wird das Institut passende Soft- und Hardware entwickeln, die robuste und zuverlässige Systeme für diese Anwendungsszenarien bereitstellen.
  • ICRI for Sustainable Connected Cities, Großbritannien: Diese Zusammenarbeit zwischen Intel, dem Imperial College London und dem University College London hat zum Ziel, die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Probleme des Stadtlebens mit Computertechnologie zu adressieren. Die Forscher nutzen London als Testumgebung für Technologien, die Städte anpassungsfähiger machen, indem sie die Echtzeit-Daten von Bewohnern und städtischer Infrastruktur nutzen. Über eine städtische Cloud-Plattform beispielsweise ließen sich in der Stadt Optimierungen in Echtzeit vornehmen. So könnte man die Auswirkungen extremer Wetterereignisse auf die Wasser- und Energieversorgung der Stadt vorhersagen und diese Informationen den Bürgern fast in Echtzeit über stadtweite Displays und mobile Anwendungen weiterleiten.
  • ICRI for Computational Intelligence, Israel: Das israelische ICRI arbeitet gemeinsam mit dem Israel Institute of Technology in Haifa und der Hebräischen Universität in Jerusalem daran, Computing-Systeme in einer Vielzahl von komplexen Aufgabenbereichen, mit menschlichen Fähigkeiten anzureichern. Forscher entwickeln zum Beispiel Sensoren, die den Körper eines Menschen ständig überwachen; auf Basis dieser Informationen lassen sich bei Bedarf proaktiv Maßnahmen zum Schutz der Person ergreifen: Das System überwacht die Funktionen von Gehirn, Herz, Blut oder Augen kontinuierlich und sendet diese Daten an einen Server. Dieser kombiniert die Informationen etwa mit den aktuellen Wetterbedingungen sowie historischen Daten und warnt die Menschen frühzeitig - beispielweise während einer Autofahrt -  vor möglichen Kopfschmerzen oder Schwindelanfällen.

In Deutschland spielen Forschung und Entwicklung für Intel eine zentrale Rolle mit 11 Standorten im gesamten Bundesgebiet. Hinzu kommen Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und Universitäten in Saarbrücken, Jülich und jüngst Darmstadt, die auch Mitglieder der europäischen Forschungs- und Entwicklungsorganisation Intel Laps Europe (ILE) sind. Zudem arbeiten weit über 50 Prozent der Intel-Beschäftigen in Deutschland im Bereich F&E. Im März dieses Jahres eröffnete Intel das Automotive Innovation & Product Development Center in Karlsruhe, das als globales Kompetenzzentrum zur Entwicklung von Produkten und Technologien für das „vernetzte Auto" mit den Schwerpunkten In-Vehicle Infotainment (IVI) und Telematik dient.

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