Computer im öffentlichen Raum

Neue Display-Computer für den Flughafen München

27. Juli 2016, 13:22 Uhr | Von Kim Burger
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Einfache Handhabung und Wartung

An einem Flughafen kommt es in allen Bereich auf einen reibungslosen Ablauf an. Wenn ein Gerät ausfällt, müssen die Techniker der hauseigenen IT-Abteilung in der Lage sein, es sofort und ohne Komplikationen auszutauschen. Auch wird großer Wert auf eine ständige Überwachung der Systeme gelegt. Zu diesem Zweck muss eine Zustandserfassung der Geräte möglich sein. Über SMBus oder einen vergleichbaren Anschluss sollten mindestens Spannungswerte, Temperaturen der CPU und der GPU sowie S.M.A.R.T-Werte auslesbar sein. Die Gewährleistung für die Systeme muss fünf Jahre betragen.

Für die Umsetzung des Projektes entschied sich der Flughafen für Extra Computer. Der Giengener Hersteller von IT-Lösungen entsprach mit seinem Produkt Calmo allen Anforderungen. Hinzu kam, dass die Transportwege dank der räumlichen Nähe kurz waren und die Reaktionszeiten schnell. Da am Flughafen auch in anderen Bereichen mit exone-Geräten gearbeitet wird, hatte man bereits gute Erfahrungen mit dem Partner gesammelt. Beispielsweise sind in der Gepäckabfertigung des Terminal 1 am Flughafen München über 120 Pokinis von Extra Computer im Einsatz. Die Kleinstrechner dienen als besonders kompakte und stromsparende Lösung zur Steuerung von Monitoranzeigen und zur Förderbandüberwachung.

Heute sind am Flughafen 520 Calmo-Embedded-Industriesysteme im Einsatz. Sie werden in Schaltschränken beispielsweise bei den einzelnen Check-in-Terminals, aber auch in der Gepäckförderanlage oder bei den Transfergängen und der Gepäckausgabe eingesetzt. Dabei konnten die bereits vorhandenen Halterungen in den Schaltschränken übernommen werden und so die Servicefreundlichkeit gewährleistet werden. Die Geräte dienen der kontinuierlichen Ansteuerung der Anzeigen am Flughafen München in allen Bereichen, die über Flugdaten, Gepäckbänder, Check-in-Schalter und dergleichen informieren. Die neue Hardware hat im Vergleich zu den bisherigen Systemen einen deutlich geringeren Energieverbrauch.

Überraschungen bei der Geräte­installation

Innerhalb von vier Wochen wurde der Austausch der Hardware abgeschlossen. Um den Betrieb nicht zu stören, wurden die alten Display-Computer in Nachtschichten ausgetauscht. Die Implementierung der Lösung im Netzwerk erfolgte dann durch die hausinterne IT des Flughafens. Für die Realisierung des Rollout wurde der Zeitraum von August bis Oktober vorgegeben.

Eine Herausforderung im Implementierungsprozess war es, die Standorte der einzelnen Controller im Flughafen ausfindig zu machen. Zudem waren die Laufwege zwischen den einzelnen Installationen vor allem im nichtöffentlichen Bereich oftmals sehr lang. Mit Hilfe der Mitarbeiter des Flughafens konnten alle 520 Geräte innerhalb des vorgegebenen Zeitplans von vier Wochen ausgetauscht werden.

Es gab jedoch auch Stolpersteine. Beispielsweise wurden gleichzeitig die bestehenden Displays, die an das neue Hardware-System angeschlossen wurden, gegen neue Anzeigen ausgetauscht. Hier hatte sich das System augenscheinlich in Verbindung mit den alten Displays anders verhalten. Die Anzeigenansteuerung war nicht einheitlich. In ein paar Fällen war die Ansteuerungspriorität des Controllers zu den Displays vertauscht. Sollte der Display-Port der Monitor 1 sein, war es in manchen Fällen doch der DVI-Anschluss, der als erstes Display angesteuert wurde. Das stellt sich insofern als Problem dar, da dann auf den jeweiligen Anzeigen die falschen Inhalte wiedergegeben werden.

Hier konnte Extra aber flexibel reagieren und hat vor Ort, beispielsweise an den Check-in-Terminals, eine Fehleranalyse mit dem Flughafen zusammen durchgeführt. Alexander Plöger, verantwortlicher Produktmanager und Projektbetreuer bei Extra Computer, erklärt die Vorgehensweise: „Die Fehleranalyse hat zwar einen Arbeitstag zusätzlich in Anspruch genommen, aber oberste Priorität hat die funktionierende Gesamtlösung mit allen benötigten Komponenten. Letztendlich haben wir erkannt, dass die Fehlfunktion auf einen Display-Defekt bzw. unterschiedliche Display-Revisionen bei verschiedenen Check-in-Terminals zurückzuführen war. Somit haben wir hier unseren Austauschplan an den Austauschplan des neuen Display-Lieferanten angepasst und uns mit diesem abgestimmt.“

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