Um dieses Konzept – Lösungen und nicht nur Hardware mit einigen einfachen Peripherietreiber-Beispielen bereitzustellen – weiterzuführen, gibt es auch für andere Anwendungsbereiche passende Kits. Vor kurzem hat Renesas Electronics die RZ/A-Familie mit einem leistungsfähigen 400-MHz-ARM-Cortex-A9-Core vorgestellt (Bild 4).
Kombiniert mit einer FPU (Floating Point Unit) und Verschlüsselungsfunktionen bieten diese Bausteine eine breite Auswahl an Peripheriefunktionen. Dazu zählen Kommunikationsschnittstellen für Ethernet, CAN, IEBUS und USB sowie Grafikfunktionen für Image Rendering, ein JPEG-Codec, NTSC/PAL-Verarbeitungsfunktionen mit YUV/RGB-Wandlerfunktionen, Audiobearbeitungs-IPs für SCUX, CD-ROM-Decodierung und Sound-Erzeugung. Dazu kommt noch ein 10 MB großes Embedded-SRAM zur Verbesserung der System-, Video- und Audioverarbeitungsleistung.
Im Zusammenspiel mit einem führenden Software-Ökosystem eignet sich diese Bausteinfamilie bestens für HMI-Anwendungen der nächsten Genera-tion. Angesichts einer derartig breiten Auswahl an Software-Möglichkeiten wird die Entscheidung für ein bestimmtes Software-Ökosystem schwierig.
Dies gilt umso mehr, wenn man die interessanten Systeme vergleichen möchte. Aber so sollte eine HMI-Entwicklung der nächsten Generation nicht ablaufen. Jetzt gibt es ein einziges Kit, das Lösungen wie IS2T JVM, TES GUIliani, Segger emWIN, Altia Design und Express Logic GUIX unterstützt. Mit ihm lassen sich die erwähnten Anwendungen aufbauen, so dass der Entwickler seine bevorzugte Software auswählen, schnell mit der Entwicklung beginnen und so Zeit und Geld sparen kann.
Das gleiche Konzept ist auch für die 32-bit-RX600-Produkt-Gruppe verfügbar. Damit wird unterstrichen, dass eine HMI-Lösung auf verschiedenen Con-troller-Plattformen laufen kann, abhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen der Endapplikation (Bildschirmgröße, Bit per Pixel, Frames per Second usw.).
Kommunikation: mehrere Standards unter einem Hut
Wer komplexe Kommunikationstechnik wie etwa schmalbandige OFDM-Powerline-Systeme entwickelt, steht vor anderen Problemen. Hier geht es nicht zuletzt darum, mehrere Powerline-Standards zu unterstützen. Zum Beispiel sind verschiedene Versionen von intelligenten Zählern mit unterschiedlichen Protokollen für diverse Länder nötig, die unterschiedliche Frequenzbänder und Spezifikationen verwenden. Die Entwicklung eines einzigen Designs mit Unterstützung für mehrere Standards wäre hier wohl zu viel verlangt.
Vielleicht ja doch nicht! Heute gibt es eine flexible PLC-Modemlösung, die ein hochintegriertes Schmalband-Modem mit MAC-Controller, einen äußerst leistungsfähigen digitalen Signalprozessor für die Implementierung des Physical Layer, ein integriertes Embedded-Analog-Front-End mit Adaptive-Gain-Verstärker und eine integrierte AES128-Hardware-Sicherheits-Engine enthält. Zusammen mit zertifizierter Software für die Prime- und G3-Standards stellt diese Lösung eine äußerst attraktive Powerline-Lösung für die Anforderungen des heutigen Marktes dar.
Steve Norman |
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studierte an der Universität von Hertfordshire und der Ecole d’ingenieurs de Tours. Nach dem Abschluss 1994 ging er in die britische Halbleiterdistribution und wechselte schließlich 2001 zu NEC Electronics, die 2010 in Renesas Electronics aufging. Bei Renesas beschäftigt er sich mit dem Marketing der 32-bit-MCUs und hat außerdem in einem Gremium der britischen Regierung bezüglich Smart Metering mitgewirkt. |