Für die Industrie stattet Bosch auch Elektrowerkzeuge mit einer Internetverbindung aus. Dank „TrackMyTools“ wissen die Monteure immer, wo sich ihr Werkzeug befindet. Das sorgt für einen reibungslosen Arbeitsablauf. Das Werkzeug enthält ein Bluetooth-Modul, das alle acht Sekunden ein Signal aussendet, das Smartphones oder Tablet Computer mit der darauf installierten App „TrackMyTools“ im Umkreis von 30 m erkennen. Smartphone oder Tablet Computer senden diese Informationen dann zusammen mit Zeit-, Benutzer- und den letzten Lokalisierungsdaten des jeweiligen Arbeitsmittels an die Cloud. Der Eigentümer des Bohrers oder Akkuschraubers kann über das Internet auf die Daten zugreifen und hat jederzeit im Blick, welches Werkzeug wo im Einsatz ist. Außerdem kann er Mitarbeitern einzelne Geräte und Arbeitsmittel flexibel zuweisen.
Die Lufthansa nutzt eine erweiterte Version dieses Systems in ihren Flugzeug-Hangars. Hier besteht das Problem, dass Betriebsmittel nur in beschränkter Zahl vorhanden sind. Zum Beispiel gibt es drei Montagetreppen, um an der Bordstromversorgung (APU – Auxiliary Power Unit) am Heck eines Flugzeuges zu arbeiten, aber es sind sieben Flugzeuge gleichzeitig im Hangar. Blockierte Arbeitsmittel führen zu Kettenreaktionen und Verzögerungen bei der Wartung. Mittels des Werkzeug-Tracking können die Betriebsmittel bestimmten Arbeitsplätzen zugewiesen und die Arbeitsabläufe konfliktfrei geplant werden.
Die Bluetooth-Box des Werkzeugs kann nicht nur die Position übertragen. In einem Industrie-4.0-Szenario demonstrierte Bosch einen assistierten Arbeitsplatz für die kundenspezifische Fertigung. Dem Monteur wird dabei jeder Arbeitsschritt auf dem Bildschirm angezeigt (Bild 4). Muss eine Schraube eingedreht werden, dann wird die passende Bohrung am Werkzeug mit einem Lichtstrahl markiert. Am Akkuschrauber wird überwacht, ob die Schraube mit dem richtigen Drehmoment angezogen wurde – und so wird schließlich der gesamte Arbeitsprozess lückenlos assistiert und dokumentiert.