Mit der HUK Coburg konnte Bosch einen der größten Auto-Versicherer als Partner gewinnen. „Kfz-Haftpflicht ist ein Commodity-Produkt. Deshalb streben wir die Preisführerschaft an“, sagte HUK-Coburg-Vorstandsmitglied Klaus-Jürgen Heitmann auf der Bosch Connected World (Bild 2). Ohne Umschweife gab er zu, dass die Kfz-Versicherung aus Sicht der Kunden eine langweilige Pflicht ist, die er versucht, auf möglichst preisgünstige Weise zu erfüllen. Hier kann die HUK nun mit Bosch-Technik einen Trumpf ausspielen: Ab Herbst soll es einen neuen Tarif geben, der das Fahrverhalten berücksichtigt. Details stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, wohl aber, wie die Datenerfassung erfolgen wird: Im Fahrzeug wird ein Datenlogger, eine CCU (Connectivity Control Unit) installiert, die von Zeit zu Zeit Fahrdaten über das Mobilfunknetz an die Bosch-Cloud übermittelt. Durch die Datenerfassung entsteht ein umfangreiches Profil: Beschleunigungs- und Bremverhalten, Lenkbewegungen, Ortskoordinaten. Diese Fahrdaten werden mit Geodaten verknüft, sodass die Art der benutzten Straßen, z.B. Autobahn, Stadtverkehr, Landstraße, die Einhaltung von Tempolimits und vieles mehr überprüft werden kann. „Wer auf der Landstraße 150 fährt, wird keinen besonders großen Bonus erhalten“, sagte Klaus-Jürgen Heitmann. Ob eine solche „totale Überwachung“ von den Kunden angenommen wird, wird davon abhängen, mit welcher Kostenersparnis der Versicherer das belohnt. Beispiele von Facebook bis Payback zeigen, dass Kunden bereit sind, persönliche Daten bereitwillig preiszugeben, sobald ein persönlicher Nutzen oder ein finanzieller Vorteil winkt. Die erwähnte CCU, die Fahrdaten erfasst und in die Cloud überträgt, lässt sich natürlich nicht nur für Versicherungszwecke nutzen. Mindestens ebenso naheliegend sind Flottenmanagement, Tourenoptimierung, Wartungsplanung u.v.a.m.