Industrielles Cloud Computing

Bosch baut eigene IoT-Cloud

12. Mai 2016, 9:25 Uhr |
© Bosch

Cloud-Anbieter gibt es eigentlich zur Genüge. Trotzdem bietet auch Bosch jetzt eine eigene Cloud an – eigens für das Internet der Dinge. Aber was ist an einer IoT-Cloud eigentlich anders als an den universellen Clouds der meisten anderen Anbieter?

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In der Unternehmens-IT ist Cloud Computing bereits ein etabliertes Geschäft und auch Privatkunden nutzen schon viele Cloud-Dienst. In der Industrie ist die Adaption von Cloud Computing ein längerer Prozess. Andererseits bietet die Cloud aber auch völlig neue Chancen: Durch die Aggregation der Daten vieler Sensoren entstehen neue Möglichkeiten der Anwendung, können Muster erkannt, Datenschätze gehoben, die Produktivität gesteigert oder der Komfort verbessert werden.

Deshalb ist um das Internet der Dinge ein großer Hype entbrannt; viele Firmen forschen an neuen Konzepten und versuchen, die Wertschöpfung ihrer Produkte durch Vernetzung zu erhöhen. Auch Bosch hat schon vor einigen Jahren erkannt, dass die Software immer bedeutender wird, und hat den Geschäftsbereich „Software Innovations“ gegründet. Bereits im letzten Jahr hatte diese Unternehmenseinheit eine „IoT Suite“ auf den Markt gebracht. Jetzt folgte mit dem Launch einer eigenen IoT Cloud der nächste Schritt.

Die andere Cloud

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Bild 1. Zentraler Bestandteil der Bosch-Cloud ist die IoT-Suite, die IoT-spezifische Dienste bereitstellt. Protokolle wie LWM2M (Lightweight M2M) übertragen Sensordaten oder verwalten Geräte.
© Quelle: Bosch

Damit begibt sich Bosch in den Wettbewerb mit den großen und globalen Anbietern im Cloud-Markt: Apple, Amazon, Microsoft, Google, IBM, Telekom. Warum also eine eigene Cloud? „Alle diese Anbieter konzentrieren sich auf allgemeine Web-Anwendungen. Das IoT hat andere Anforderungen an die Cloud. Wir bieten eine auf das IoT fokussierte Cloud an“, sagt Bosch-CEO Dr. Volkmar Denner. Für Bosch ist die Cloud der dritte Baustein im Rahmen einer „3S“-Strategie: Sensor, Software, Service. Mit der Software ist die IoT-Suite von Bosch gemeint, die eine Sammlung von Protokollen und Middleware, z.B. für Security, bereitstellt (Bild 1). Mit der Cloud ist Bosch nun auch in der Lage, Services für eigene Produkte, aber auch für Partner anzubieten.„Keine Firma wird das Internet der Dinge allein realisieren können“, sagte Denner beim Start der Bosch-Cloud, „deshalb glauben wir an offene Plattformen, offene Schnittstellen und Open Source“. Momentan befinden sich 50 verschiedene Projekte in der Entwicklung, in die auch schon die ersten Partner mit einbezogen sind. Als Zulieferer für die Automobilindustrie hat Bosch einen starken Schwerpunkt im Bereich Mobilität, aber auch in Industrie und Smart Home sind spannende Entwicklungen im Gange.


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