Zusammenarbeit von Intel und Siemens Electronics Assembly Systems

Unregelmäßige BGAs fehlerfrei bestücken

9. Dezember 2010, 9:05 Uhr | Karin Zühlke
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Intel stellt Design-Daten für die Elektronikfertigung zur Verfügung

Norbert Heilmann, SEAS
Norbert Heilmann, SEAS: »Die bisher einzige Lösung für den Umgang mit solch komplexen BGAs bestand darin, die von der Vision Teaching Station erfassten Daten einzeln mit den Angaben aus dem Datenblatt des Herstellers zu vergleichen.«
© SEAS

Jetzt haben die Teams von Siemens Electronics Assembly Systems und Intel einen Weg ge­funden, mit dem die Lageinfor­mationen zu jedem Ball als X/Y-Koordinate direkt und einfach in das Siplace Vision Teaching Sys­tem von SEAS übernommen wer­den können. Dazu hat das SEAS-Team in Zusammenarbeit mit Intel eine Importfunktion für das Vision Teaching System entwi­ckelt, das die ursprünglichen Lageinformationen nutzt, die der Hersteller im BGA-Designprozess selbst erzeugt hat. Dazu stellt In­tel als erster Bauelemente-Her­steller seine Design-Daten inklu­sive der Anordnung der Balls und der X/Y-Koordinaten zur Verfü­gung. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Lageinformationen Top-Down oder Bottom-Up erfasst werden. Als Maßeinheit können mm, inches, μm usw. genutzt werden: Die Daten werden im SIPLACE Vision Teach System angepasst (Spiegelung, Rotation, Verschiebung), sobald sie nicht mit der Bildausrichtung überein­stimmen.

X/Y Koordinaten der BGAs sind über das Intel-Business-Portal abrufbar

Die Design-Daten sind für Intel-Kunden mit einem Zu-gang zum Geschäftsportal unter https://busInessportal.intel.com/ zugänglich. Wer keinen Zu­gang zum Intel-Business-Portal hat, soll sich laut Intel mit dem zuständigen Vertriebsmitarbeiter oder Field Application Engineer in Verbindung setzen. »Die beste Auswertung und damit Bestück­qualität erreicht man, wenn dem Vision System jeder einzelne Ball mit seiner genauen X-/Y-Soll-Position bekannt ist«, erklärt der SEAS-Manager. Sind nicht alle Ball-Positionen beschrieben, so ist auch das Bauteil nicht eindeu­tig beschrieben, so dass entwe­der Verwechslungen mit äußer­lich ähnlichen Bauteilen möglich wären oder eine »Best-Fit-Posi-tion« nicht immer gewährleistet ist.

Dass ein Hersteller seine De­sign-Daten zu den Ball-Positio­nen zur Verfügung stellt, ist laut Heilmann nicht üblich. Das liege aber weniger an der Geheimnis­krämerei der Hersteller als an der bislang nicht vorhandenen Nach­frage. Denn ohne eine geeignete Importfunktion in das Vision Sys­tem der Bestückanlage sind diese Informationen auch nicht aus­wertbar. In den Datenblättern der Bauteile werden diese Design-Daten nicht aufgeführt, weil es sich hier um bis zu ca. 3000 X/Y-Datenpaare handelt. »Die Daten machen außerdem nur Sinn, wenn sie in elektronischer Form einfach zu bekommen sind. Die Methode, dass sich Kunden auf dem Intel-Portal einloggen und diese Daten abrufen können, ist einfach und funktioniert nach meiner Erfahrung sehr gut«, so Heilmann.


  1. Unregelmäßige BGAs fehlerfrei bestücken
  2. Intel stellt Design-Daten für die Elektronikfertigung zur Verfügung
  3. Enge Zusammenarbeit zwischen Maschinen- und Bauteilehersteller

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