Erste Referenzkunden hat Loewe als EMS-Dienstleister bereits gewonnen, darunter den Automotive-Zulieferer Lear, der neben den technischen Vorzügen auch die unmittelbare Nachbarschaft zu Loewe schätzt. Eine Automotive-Zertifizierung nach TS 16949 hat Loewe zwar nicht, aber ein Bereich der SMD-Fertigung wurde von den Lear-Kunden BMW und Mercedes nach den Kriterien der TS 16949 für die Produktion freigegeben. Als Zielmärkte sieht Gödel neben Automotive auch Industrial, die Energietechnik in Zusammenhang mit Sensorik-Anwendungen und Anwendungen rund um die Hausautomatisierung.
Lokal einschränken möchte sich Loewe mit seinen EMS-Leistungen nicht. Denn auch als TV-Hersteller agiert das Unternehmen weltweit: Etwa 40 Prozent der Geräte liefert Loewe ins Ausland, 60 Prozent gehen nach Deutschland.
Und wenn die SMD-Fertigung mit den eigenen Boards ausgelastet ist – muss sich der externe Kunde dann hinten anstellen? Dieses gängige Vorurteil entkräftet Gödel klar: »Interne und externe Fertigungsaufträge werden gleich gewichtet bzw. es hat der externe Auftrag je nach Dringlichkeit Vorrang.« Im Prinzip ist das nach Ansicht von Zeuß auch keine Grundsatzfrage, sondern eine Frage der richtigen Produktionssteuerung und -planung. Ein variables Arbeitszeitmodell mit Blocktagen und je nach Auslastung zwei bis drei Schichten an bis zu sieben Tagen soll Loewe dabei den Freiraum gewähren, die Spitzen gut abzufedern. Das setzt natürlich auch eine hohe persönliche Flexibilität jedes einzelnen Mitarbeiters voraus. Aber laut Gödel ziehen hier alle an einem Strang. Schließlich gehe es letztlich darum, die Arbeitsplätze langfristig zu sichern.