Das verarbeitende Gewerbe in Deutschland zeigt im Oktober Anzeichen einer leichten Stabilisierung. Der HCOB Einkaufsmanagerindex Deutschland (EMI) blieb mit 49,6 Punkten nahezu unverändert gegenüber dem September (49,5 Punkte).
Erstellt wird der Index gemeinsam mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME).
Besonders der Investitionsgüterbereich zeigte sich erneut als Triebfeder der industriellen Entwicklung. Die Produktion wurde hier bereits den achten Monat in Folge ausgeweitet – ein klares Signal für die Widerstandsfähigkeit der Branche. Auch die Neuaufträge legten wieder leicht zu und kehrten damit in den positiven Bereich zurück. Sowohl die Inlands- als auch die Auslandsnachfrage zogen spürbar an und stützten die Auftragslage.
Während die Einkaufspreise im Oktober weiter sanken und den Unternehmen Kostenvorteile verschaffen, kam es erstmals seit fünf Monaten wieder zu einem Anstieg der Verkaufspreise. Besonders im Konsumgüterbereich deutet sich damit eine allmähliche Normalisierung der Preisentwicklung an – ein positives Signal für die Margenstabilität.
Die Lieferzeiten verlängerten sich im Investitionsgüterbereich so stark wie seit drei Jahren nicht mehr. Dieser Effekt wird von den Befragten als Hinweis auf zunehmende Auftragsvolumina und eine bessere Auslastung der Produktionskapazitäten gewertet.
Im Konsumgütersegment blieb das Auftragsplus bestehen, während die Lagerbestände erstmals seit sieben Monaten zurückgingen – ein Indiz für eine steigende Nachfrage. Auch die Verkaufspreise legten leicht zu, begleitet von insgesamt optimistischeren Geschäftsaussichten. Im Vorleistungsgüterbereich stiegen die Erzeugerpreise zum ersten Mal seit drei Monaten leicht an – ein weiteres Zeichen für wachsende Marktaktivität.
Trotz der positiven Tendenzen bleibt die Beschäftigung ein Sorgenpunkt. Aufgrund weiterhin geringer Auslastungen wurde der Stellenabbau nahezu unverändert fortgesetzt, womit die Beschäftigung den 28. Monat in Folge zurückging. Auch die Geschäftsaussichten haben sich leicht eingetrübt: Der entsprechende Index liegt zwar weiter über der 50-Punkte-Marke, erreichte im Oktober jedoch den niedrigsten Stand seit Dezember 2024. Während einige Unternehmen auf eine konjunkturelle Belebung und erfolgreiche Produkteinführungen hoffen, blicken andere angesichts sinkender Auftragsbestände und hoher Kosten vorsichtiger in die Zukunft.