Mitglieder-Umfrage des ZVEI ergibt:

Höhere Rohstoffpreise lassen sich nicht vollständig weitergeben

28. März 2011, 12:32 Uhr | Karin Zühlke
Andreas Gontermann, ZVEI: »Vollständig weitergeben kann die höheren Preise für die Rohstoffe niemand. Preiserhöhungen lassen sich allenfalls teilweise durchreichen.«

»Inwieweit lassen sich die gestiegenen Rohstoffpreise weitergeben?« Das wollte der ZVEI in einer aktuellen Umfrage von seinen Mitgliedern wissen. Das Ergebnis fiel laut Aussage von Dr. Andreas Gontermann, Chefvolkswirt des ZVEI eindeutig aus: »Vollständig weitergeben kann die höheren Preise für die Rohstoffe niemand. Preiserhöhungen lassen sich allenfalls teilweise durchreichen.«

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Diese Aussage gelte übergreifend für alle Rohstoffe, so Gontermann.

Mit deutlich höheren Erzeugerpreisen sei also weiterhin nicht zu rechnen. Im Gegenteil: Die Branche kämpft seit Jahren eher mit fallenden Preisen. So sind die Erzeugerpreise trotz höherer Kosten für die Rohstoffe im letzten Jahr nicht gestiegen. »Höhere Erzeugerpreise hat es in unserer Branche seit Jahren nicht mehr gegeben. Kurz nach der Krise gab es kurzzeitig einen Ausschlag nach oben, weil die Nachfrage sehr stark gestiegen ist und der schwächere Eurokurs sich bemerkbar gemacht hat«, erklärt Gontermann.  

Wo bleiben die Preiserhöhungen in der Lieferkette »hängen«? Abgefedert werden können die höheren Rohstoffpreise vor allem durch Produktivitätsfortschritte. Und das sei schließlich nicht zum Nachteil der Branche, wie Gontermann resümiert: »Denn wo der Preis- und Wettbewerbsdruck besonders hoch ist, gedeihen auch besonders viel Innovationen.« Und davon lebt die deutsche Elektroindustrie  schließlich.  Hier fließen immerhin rund 10 Prozent des Branchenumsatzes in den Bereich »Innovationen«.


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