Elektronik wirksam schützen

Damit die Fahrt ins Grüne nicht zum Desaster wird

18. Juni 2015, 14:53 Uhr | Von Slaheddine Laroui, COO der Lacon Unternehmensgruppe
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Die 8 goldenen Regeln zum Schutz von Elektroniken:

Damit die Fahrt ins Grüne nicht zum Desaster wird

Abb 1: Stoffgruppen und ihre  Eigenschaften
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Abb 2: Verfahrenstechniken in Abhängigkeit der Applikationsmethodik
© KC-Produkte GmbH)

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1. Stimmen Sie die zu wählende Stoffgruppe auf ihren Einsatzzweck ab. Elektrische, chemische und verarbeitungstechnische Eigenschaften stehen hier im Vordergrund (Abbildung 1).

2. Achten Sie auf die Materialeigenschaften. Härte, Farbe/Transparenz, UL-Zulassungen, Wärmeableitung, Verarbeitbarkeit sowie elektrische und chemische Beständigkeit machen den Unterschied. Dabei gibt es eine große Bandbreite an Schutzmaterialien am Markt, die im Härtefall getestet werden müssen.

3. Stimmen Sie sich über das Schutzverfahren ab (Abbildung 2).

4. Unterschiedliche Schichtdicken: Die Permeabilität wird mit zunehmender Schichtstärke erschwert, was natürlich auch vom Material abhängt (Abbildung 3). 

5. Machen Sie sich mit den Beschichtungsanforderungen gegen z.B. feuchtebedingte Ausfälle vertraut. Elektromechanische Migration, Kriechströme oder Signalverzerrungen bei HF-Schaltungen führen sonst zum »Sommerregen-Rückruf«. Zum Beispiel verursachen benachbarte Leiterbahnen der Anschlüsse und Potentialdifferenzen bei Anwesenheit von Feuchtigkeit Leckströme. Gleichermaßen gilt: Bei einer elektrochemischen Migration bauen sich »Brücken« zwischen Anode und Kathode auf, die unweigerlich zu schwersten Schäden führen können (Abbildung 4).

6. Vermeiden Sie Delaminationsgefahren durch richtige Reinigung und Reinheit der Materialien.

7. Bitte, bitte, fragen Sie unsere Layout-Designer nach einer Analyse. Fast ¾ der an uns herangetragenen Layouts sind sicherlich gut gemeint, haben aber keine Ahnung davon, was bei rauen Umweltbedingungen mit ihrem Design passiert. Durch eine gezielte Veränderung kann eine Beschichtung ermöglicht werden, die preisgünstig, prozesssicher und fehlerfrei umgesetzt werden kann. In den Sinn kommen Dinge wie das Verschließen von Durchkontaktierungen, Dispensen, Einhalten von Minimalspalt-Anforderungen, Abstimmen von Materialien, Schutzstoffen und Verfahren aufeinander und nicht zuletzt die ökonomische Rentabilität.

8. Bestehen Sie auf der Reinheit von Flux-Aktivatoren, Harz-Rückständen (Resin-Test), Tinten-Test (Haftung und Benetzbarkeit der Oberflächen) und einem Coating-Reliability-Test nach der Beschichtung. Interne Studien haben ergeben, dass 95% aller Reklamationen auf fehlende vertragliche Vereinbarungen zugunsten von Kostenaspekten basieren, die im Nachhinein um ein Vielfaches teurer werden. Ergo: Lassen Sie sich nicht von wenigen Euro in der Qualität und Produktion blenden, wenn hinterher Reklamationskosten auf Sie zukommen, die die gesamte Projektkalkulation ruinieren.

Ein Wort noch zu einem Linienfertigungssystem, wie es die EMS-Manufaktur Deutschlands anbietet: Wir haben keine Berührungsängste zu unseren Wettbewerbern und gewähren Ihnen Sonderkonditionen. Die Erklärung ist ganz einfach: Unsere Branche bietet in allen Facetten Spitzendienstleistungen im EMS-Bereich an. Deutsche Ingenieurskunst und Qualität machen unsere Branche insgesamt zu einem attraktiven und leistungsstarken Segment im globalen Wettbewerb, und regionale Unternehmen können bei einer Zusammenarbeit nur gewinnen. Deshalb ist Schutz von Elektroniken aus Deutschland nicht nur gut für uns, sondern gut für alle deutschen Unternehmen.

Lacon Electronic ist mit der neuesten Generation einer SCS-Precisioncoat-Sprüh- und Dispenskopfsystemlinie ausgestattet. Mit 5-Achsen-System bei einer Genauigkeit von ±25 μm können Lacke ähnlich dem Venturie- Prinzip und niedrig- wie hochviskose Materialien per Dispenser verarbeitet werden. Lackieren, Umspritzen und Vergießen von Elektroniken erfüllen die steigenden Anforderungen hinsichtlich Langzeitstabilität und Funktionssicherheit (Abbildung 5). Eine Hotmelt-Anlage zum kompletten Vergießen von Bauteilen aller Art lässt keine Wünsche offen (Abbildung 6).

Das hochpräzise Kamerasystem zur Fiducialerkennung, Badmarkenerkennung, programmierter Ausrichtung und sensorisch überwachter Materialführung per Dosierpumpe führt – endlich – zur Fahrt ins Grüne im Sommerregen.                                            


  1. Damit die Fahrt ins Grüne nicht zum Desaster wird
  2. Die 8 goldenen Regeln zum Schutz von Elektroniken:
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