Licht-Kommunikation

Was kann Licht besser als Funk?

9. August 2018, 9:27 Uhr | Harry Schubert
Dr. Andreas Noack leitet beim Wireless Congress 2018 das Tutorial »Li-Fi«
© Elektronik

Fünf Fragen an Dr. Alexander Noack vom Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS zu seinem Tutorial »From Wi-Fi to Li-Fi« beim 15. Wireless Congress 2018 am 14. November in München.

Diesen Artikel anhören

Licht statt Funk. Beim 15. Wireless Congress wird Dr. Alexander Noack vom Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS, die Datenübertragung per Licht als alternative zur Funkkommunikation vorstellen. In seinem Tutorial »From Wi-Fi to Li-Fi« am 14. November 2018 geht es auch um die Frage, ob mit Licht lokale Funknetzwerke ersetzt werden können.

 

?   Herr Dr. Noack, was genau ist Li-Fi?

!   Dr. Alexander Noack: Li-Fi steht für »Light Fidelity« und beschreibt eine leitungslose Datenkommunikation mit Licht.

 

?   Mit welchem Ziel und für welche Anwendungen wurde Li-Fi entwickelt?

Li-Fi-Kommunikationsspot über dem Konferenztisch.
Li-Fi kann auch für die Punkt-zu-Mehrpunkt-Kommunikation eingesetzt werden.
© Fraunhofer IPMS

!   Dr. Noack: Li-Fi bietet eine Reihe an Vorteilen gegenüber von etablierten Funkkommunikationstechniken, weshalb Li-Fi besonders für zukünftige Dateninfrastrukturprojekte wie 5G oder darüber hinaus interessant sein dürfte.

Hohe Datenraten, hohe Sicherheit, keine Interferenzen mit Funksystemen, hohe Zelldichte, Echtzeitfähigkeit – sind einige der herausragenden Eigenschaften von Li-Fi.

 

?   Wer unterstützt Li-Fi?

!   Dr. Noack: Li-Fi wird von mehreren Firmen in Europa und in der Welt vorangetrieben und unterstützt. Das generelle Interesse an dieser Technik ist aktuell sehr hoch.

Es gibt Bestrebungen im IEEE und in der ITU-T Li-Fi zu standardisieren. Zudem fand Anfang 2018 der erste Li-Fi-Kongress in Paris statt.

 

?   Wie kann ein Systemintegrator Li-Fi anwenden?

Wireless Congress: Systems & Applications
14.-15. November 2018Münchenwww.wireless-congress.com
© Componeers GmbH

!   Dr. Noack: Wie für andere Funkkommunikationstechniken benötigt man einen Sender und einen Empfänger um eine Li-Fi-Übertragungsstrecke aufzubauen.

Üblicherweise wird beides in einem sogenannten Transceiver-Modul verbaut, um eine bidirektionale Kommunikation zu ermöglichen.

Die LiFi-Transceiver-Module des Fraunhofer IPMS wurden so entwickelt, dass sie sich problemlos in die bestehende Infrastruktur einbinden lassen, zum Beispiel mit einem Standard CAT6-Ethernet-Kabel. Das Ganze funktioniert nach dem Plug-and-Play Prinzip, es ist keine extra Software notwendig.

 

?   Was zeigen Sie in Ihrem Tutorial beim Wireless Congress 2018 und an wen richten Sie sich?

Zwei per Li-Fi gekoppelte Elektronikmodule
Einsatz von Licht (Li-Fi) zur Kommunikation zwischen zwei Modulen.
© Fraunhofer IPMS

!   Dr. Noack: Am Anfang werden kurz die Grundlagen von Li-Fi vorgestellt, dann die Vor- und Nachteile im Vergleich zu den etablierten Übertragungstechniken herausgearbeitet und auch einige Anwendungsbeispiele vorgestellt.

Es wird eine interaktive Veranstaltung werden, in der gemeinsam mit den Teilnehmern das Potential und die Grenzen der Li-Fi-Kommunikation erkundet werden. Anhand einiger Li-Fi-Demonstratoren erhalten die Teilnehmer im Tutorial einen ersten Eindruck dieser interessanten Übertragungstechnik.

 

Wireless Congress: Systems & Applications
Tutorial 4: From Wi-Fi fo Li-Fi
14. November 2018, 16:30 Uhr – 18:00 Uhr
München
www.wireless-congress.com

 

                    

Dr. Alexander Noack, Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS)
Dr. Alexander Noack, Teamleiter der Optical Wireless Communications Group beim Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS)
© Fraunhofer IPMS

Dr. Alexander Noack

arbeitet seit 2011 am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS). Er ist Teamleiter der Optical Wireless Communications Group. Dr. Noack studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität Dresden und promovierte 2016 auf dem Gebiet der mikrocontrollergestützten Signalverarbeitung.

alexander.noack@ipms.fraunhofer.de


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Fraunhofer IPMS (Institut für Photonische Mikrosysteme)