Birgit Tunk, Syko:
Zunächst ist die Bundesregierung zu loben. Man hat es bis jetzt geschafft, ohne Panik zu erzeugen, eine absolute Ausnahmesituation zu managen. Der Exitplan ist ein Fahren auf Sicht. Die Bundesregierung sowie alle weltweiten Entscheider, ob aus Politik oder Wirtschaft, stehen vor der Herausforderung, dass die Medizin (Lockdown) nicht schädlicher sein darf als die Pandemie, und die Pandemie so klein wie möglich zu halten ist.
Wer zum jetzigen Zeitpunkt eine 100-prozentige Klarheit fordert, verkennt, dass die Ursache nicht regelbar ist. In zwei oder drei Wochen gibt es die Ergebnisse, ob die Auswirkungen der jetzt beschlossenen Lockerungen vom Gesundheitssystem abgefangen werden können, oder ob es sogar weiterhin so streng gehandhabt werden muss wie in den vergangenen Wochen. Aus meiner Sicht ist eine Diskussion mit Ergebnissen erst Ende Mai zu erwarten, und auch dann nur schrittweise.
Die weltweiten Einflüsse auf die Märkte sind hier für die Elektronikindustrie sehr spürbar, denn wenn andere Länder gar nicht produzieren lassen, dann hilft die Lockerung in Deutschland auch nur bedingt. Interessant wird es ab dem 3. Quartal, wenn Lagerbestände aufgebraucht sind und die minimalen Logistikkapazitäten nicht mehr ausreichen.