Jährlich verursachen Fälschungen und die dazugehörigen Ermittlungen mehrere hunderttausend Euro wirtschaftlichen Schaden bei ebm-papst. Wie das Unternehmen gegen Fälscher vorgeht, zeigt das jüngste Beispiel: die Aufdeckung einer Fabrik aus China, die gefälschte Ventilatoren verkaufte.
Bereits im März 2023 erhielt ebm-papst eine Beschwerde eines Kunden: Er hatte 40 ebm-papst Ventilatoren erhalten, die im Vergleich zu früheren Käufen ungewöhnlich aussahen.
Der Ventilatorenhersteller reagierte direkt auf diesen Verdacht der Produktfälschungen. Zunächst führten die Ermittlungen durch die komplizierte Lieferkette zu einem Handelsunternehmen mit Sitz in Shenzhen, China, welches die Quelle dieser Bestellung war. Dieses Handelsunternehmen hatte über einen Online-Shop die gefälschten Ventilatoren vertrieben. Wo aber diese Ventilatoren hergestellt wurden, war weiterhin unbekannt.
Unter der Leitung von Ralf Duckeck, Vice President Intellectual Property der ebm-papst Gruppe, nahm der Ventilatorenhersteller die Expertise der Selective Trademark Union (STU China) in Anspruch, einer Markenrechtsschutzorganisation.
»Gefälschte Produkte stellen sowohl für unser Unternehmen als auch für unsere Kunden eine erhebliche Gefahr dar. Sie untergraben den Ruf unserer Marke und können das Vertrauen, das unsere Kunden in uns setzen, potenziell gefährden. Gleichzeitig können ihre minderwertige Qualität und Leistung dem Ruf unserer Kunden und der Sicherheit der Geräte unermesslichen Schaden zufügen«, erklärt Ralf Duckeck. Und weiter: »Wir sind fest entschlossen, die Integrität unserer Marke und die Interessen unserer Kunden zu schützen, und ergreifen daher entschlossene Maßnahmen.«
Um die Fälscherfirma ausfindig zu machen, unternahm ebm-papst sowohl Online- als auch Vor-Ort-Maßnahmen, so dass das Unternehmen jedes Detail entlang der Lieferkette unter die Lupe nehmen konnte. Es wurden Muster der mutmaßlich gefälschten Produkte beschafft und mit echten ebm-papst-Ventilatoren verglichen. Der Einsatz des Teams führten schließlich zur Aufdeckung einer Fabrik in Foshan, Guangdong, die für die Aufarbeitung und den Vertrieb der Fälschungen verantwortlich war.
Das ergab die Razzia
Ein bedeutender Durchbruch gelang am 4. August 2023, als unter der Leitung der örtlichen Regierungsbehörden und mit Unterstützung der STU China eine erfolgreiche, unangekündigte Razzia in der mutmaßlichen Fälscherfabrik in Foshan durchgeführt wurde. Bei dieser Aktion wurden in direkter Kommunikation mit den Fabrikarbeitern die Hauptaktivitäten dieser Aufarbeitungsanlage aufgedeckt.
Zu ihren Aktivitäten gehörten der Kauf von Original-Ventilatoren von ebm-papst und das Anbringen von gefälschten Etiketten, die Aufarbeitung von gebrauchten sowie unbenutzten Ventilatoren alter Bauart. Die überholten Ventilatoren wurden als neue Original-Produkte verkauft. Um die Unterscheidung von gefälschten Produkten zu erschweren, verwendete das Unternehmen häufig eine Mischung aus echten und gefälschten Produkten.
2500 Euro Strafe für die Fälscher
Als Ergebnis dieser Aktion beschlagnahmten die Regierungsbehörden vor Ort 149 Ventilatoren, außerdem gefälschte Etiketten. Ebenso wurden alle gefälschten ebm-papst-Produkte und Einkünfte aus dem Verkauf beschlagnahmt und eine Strafe von 20.000 RMB, rund 2.500 Euro, gegen die Fälscher verhängt.
Thomas Nürnberger, CSO der ebm-papst Gruppe und CEO Air Technology APAC & MEA, verdeutlicht: »Wir bei ebm-papst haben es uns zur Aufgabe gemacht, unseren Kunden Produkte von höchster Qualität zu liefern. Dieses Engagement geht Hand in Hand mit unserer unermüdlichen Entschlossenheit, gegen Produktfälschungen vorzugehen und sicherzustellen, dass sich Qualität und Vertrauen stets durchsetzen.«
»Entschlossenes Vorgehen gegen Produktfälschungen«
ebm-papst ist bestrebt, bei der Bekämpfung von Produktfälschungen einen Maßstab für die Branche zu setzen und zu zeigen, dass kein Verstoß unbeachtet bleibt. Gleichzeitig ist die Sensibilisierung der Kunden und der Branche ein wichtiges Anliegen für das Unternehmen.