Der einstmalige Komponentenhersteller verwandelt sich also mehr und mehr zum Anbieter von Automatisierungslösungen?
Kalla: Die Industrie wandelt sich und wir als Hersteller müssen diesem Wandel folgen. Den Weg der Veränderungen können wir aber nur gemeinsam mit unseren Kunden gestalten und uns mit »u-mation« langfristig als Lösungsanbieter etablieren. Unter dem Begriff »u-mation« werden verschiedene Automatisierungsportfolios zusammengefasst und passgenau zusammengefügt. »u-mation« umfasst das Remote I/O-System »u-remote« inklusive der Safety-Module; Remote I/O Module in Schutzart IP67; des weiteren »u-control« – ein neuartiges Steuerungssystem auf Basis offener, herstellerunabhängiger Web-Technologien sowie »u-view« – moderne Bediengeräte (HMIs). Die webbasierte Fernwartungslösung »u-link« sowie »Industrial Analytics«, unsere Analyse-Software zur Anomalie-Erkennung, runden das Angebot ab.
Wie wichtig ist und bleibt der Wirtschafts- und Produktstandort Deutschland für Ihren Arbeitgeber?
Kalla: Weidmüller steht zum Standort Deutschland und stärkt dieses Bekenntnis durch den Bau seines Customer & Technology Centers (CTC) in Detmold. Der neue Gebäudekomplex umfasst ca. 12.000 m² Gesamtfläche und wird Platz für über 400 Mitarbeiter bieten. Für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Detmold, aber auch für die Attraktivität von Weidmüller als Arbeitgeber, stellt das CTC einen wichtigen Baustein dar. Technologische Trends wie die Digitalisierung und die Industrie 4.0 sowie die fortschreitende Internationalisierung unserer Märkte und Kunden erfordern es, einerseits global vernetzt und andererseits interdisziplinär zu arbeiten. Das neue Gebäude wird dies ermöglichen. Teile des neuen Gebäudes sind dabei auch als Kundenzentrum vorgesehen.
Der Standort Deutschland steht auch für gut ausgebildetes Personal auf den verschiedenen Ebenen. Mit diesem bestens ausgebildeten Personal lassen sich die Herausforderungen von Morgen umsetzen. Ein Beispiel ist die digitale Transformation. Kunden werden in naher Zukunft von ihren Geschäftspartnern und Zuliefereren digitale Kompatibilität erwarten. Das ist mit Aufwand und Investitionen verbunden, letztlich kommen diese aber insbesondere dem Standort Deutschland zugute. Schon heute zählt Deutschland beim Thema Industrie 4.0 zu den Vorreitern. Doch diese Pole Position will einerseits genutzt, andererseits verteidigt werden. Weidmüller hat deshalb die Digitalisierung in die Unternehmensstrategie integriert und bereits mit der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie begonnen.