Zur Messe SPS 2022 brachte Weidmüller das offene Betriebssystem u-OS auf den Markt, das von Anfang an effiziente Datenvorverarbeitung und präzise Steuerung direkt an der Maschine ermöglichte. Jetzt erweitert das Unternehmen die Funktionen des Betriebssystems.
Die Grenzen zwischen unterschiedlichen Geräteklassen verschwinden zunehmend. Steuerung, Edge-PCs, Router und Gateways arbeiten beim Betrieb von Anlagen zusammen. Weidmüller hat daher schrittweise die Verfügbarkeit von u-OS in den Geräten der verschiedenen Klassen erweitert: Nach der Steuerung u-control 2000, in der u-OS zunächst lief, folgten die modularen Steuerungs- und Edge-Systeme u-control M3000 und M4000.
Durch die offene Gestaltung des Betriebssystems wird es in Zukunft möglich sein, u-OS in generischer Hardware auf Basis von ARM SystemReady und Intel x86 zu installieren. Für den Einplatinencomputer Raspberry Pi beispielsweise steht künftig die „Community Edition“ bereit. Sie wird über die Website von Weidmüller zum Herunterladen angeboten. Die einfache Handhabung erlaubt es, Apps verschiedenster Anwender im Raspberry Pi zu installieren.
„Für den Maschinenbau bedeutet u-OS Unabhängigkeit“, verlautete bei Weidmüller. „Durch die Kompatibilität von u-OS mit generischer Hardware wird es Maschinenherstellern in Zukunft möglich sein, die Multi-Supplier-Strategie zu verwirklichen. Das sichert die Lieferfähigkeit und spart Kosten.“
Mittels der „Developer Edition“ können Kunden u-OS in Eigenregie an ihre Hardware anpassen. Das Team von Weidmüller steht dabei gegebenenfalls unterstützend zur Seite.
u-OS versteht sich laut Weidmüller als Plattform, nicht als ein weiteres Ecosystem. Daher ist es möglich, verschiedene Software einzubinden. Neben AutoML-Tools und Visualisierungssoftware sind auch Cloud- und On-Premises-Lösungen integrierbar. Das gilt für Weidmüller-Apps wie auch für Anwendungen von Weidmüller-Partnern. Zudem ermöglicht die offene Gestaltung des Betriebssystems Anwendern, auch eigene Systeme einzubinden. Grundlage dafür bilden APIs und die Container-Technologie. Das Fundament für das Zusammenspiel der verschiedenen Applikationen ist der u-OS Data Hub. So können Anwender auch ohne Programmierkenntnisse eine eigene Lösung zusammenstellen.
u-OS bietet zugleich Spielraum für Entwickler. Wer selbst entwickelte Software nutzen will, kann sie über Container-Technologie in u-OS einbinden. Dazu zählen auch On-Premises-Systeme. So können Anwender ihr System nach dem eigenen Bedarf zusammenstellen.