TE setzt vor allem im Kfz-Segment die wichtigen Trends im Bereich der Verbindungstechnik. Welche Entwicklungen werden Sie in diesem Jahr vorantreiben?
Wir arbeiten an einer neuen Aluminium-Crimp-Verbindung, sowohl für den Innenbereich im Kfz als auch für den nassen Bereich im Auto. Aluminium ist vor allem interessant, weil sich bei hervorragenden Übertragungseigenschaften erheblich Gewicht einsparen lässt, auch vor dem Hintergrund der Elektrifizierung der Antriebe. Aluminium als Alternative zu Kupfer ist aber gerade für das Crimpen eine Herausforderung, da das Material sehr weich ist. Bisherige Ansätze zielen vor allem auf die Verarbeitung mit Schweißprozessen ab, die allerdings ein Umdenken erfordern würden. Wir gehen daher einen anderen Weg. Unsere Crimplösung wird übrigens so ausgelegt sein, dass sie sich für nahezu alle Drahtgrößen eignet.
Und was für Management-Aufgaben stehen in diesem Jahr ganz oben auf der Agenda von TE?
Neben Produktneuentwicklungen und unseren F&E-Aktivitäten steht die Harmonisierung all unserer Werke im Vordergrund. Wie wollen gleiche Qualitätsmaßstäbe und Instrumentarien für unsere 97 Produktionsstätten weltweit einführen. Sie können sich vorstellen, was das für eine große Herausforderung ist. In manchen Werken arbeiten 60 Mitarbeiter, in anderen 5000. Auch ist der Grad der Automatisierung sehr unterschiedlich: Während in China manuelle Prozesse gängig sind, ist die Fertigung in Europa oft hoch automatisiert. Dennoch wollen wir in allen Werken gleiche Standards ansetzen! Unser Vorbild ist dabei die Automobilfertigung.
Mit welchen weiteren Herausforderungen rechnen Sie in diesem Jahr? Müssen wir uns auf einen Abschwung der Wirtschaft einstellen?
Der Automotive-Markt hat sich durch die starke Rezession in Südeuropa abgekühlt, und das zeigt Auswirkungen für die Automobilhersteller, die diese Märkte bedienen. Bei den deutschen Premium-Herstellern sehen wir die Abkühlung nicht, sondern ein Wachstum auf weltweitem Niveau und darüber hinaus. Die weitere Entwicklung ist maßgeblich von drei Faktoren abhängig: erstens ob und in welchem Maße die Rezession in Südeuropa auf andere Länder in Mittel- und Nordeuropa übergreift, zweitens wie nachhaltig der Markt in den USA weiterhin wächst und drittens von Dauer und Grad der leichten Abkühlung des Marktes in China. Damit hätten wir als Unternehmen keine Krise, sondern ein Soft-Landing. Irgendwann muss der Markt auch wieder zur Normalität zurückfinden. Allerdings ist das nur die Prognose von heute - man weiß ja, wie schnell sich mittlerweile die wirtschaftlichen Gegebenheiten ändern können.