Ein gutes Beispiel für die Miniaturisierung in der Elektronik sind Gehäuse für Embedded-Systeme. Diese Systeme sind in einen bestimmten technischen Kontext eingebunden (eingebettet) und übernehmen entweder Überwachungs-, Steuerungs- und Regelfunktionen oder sind für eine Form der Daten- bzw. Signalverarbeitung zuständig. Oft werden eingebettete Systeme speziell an eine Aufgabe angepasst. Zum Einsatz kommen sowohl die 19-Zoll-Technik als auch kleine Formfaktoren und sogar „Zwitter“-Lösungen. Auch das IEC-Normungsgremium hat diese Entwicklung erkannt und beschäftigt sich in einem Normungs-Entwurf (IEC 60297-3-109) innerhalb der 19-Zoll-Norm mit der Standardisierung kleiner Formfaktoren.
Brauchte man vor Jahren noch getrennte Karten für CPU, Grafik, Speicher, Ethernet und Controller, seien heutzutage alle diese Funktionen schon auf dem Single-Board Computer untergebracht, erläutert der Pentair-Manager. Anstelle von Systemen mit bis zu 21 Slots sind immer öfter Systeme mit nur drei, vier oder fünf Steckplätzen oder auch nur einer Platine gefragt. »Ein 19 Zoll breites System ist dann eigentlich überdimensioniert.«
Eine Strategie, mit dieser Entwicklung umzugehen, ist beispielsweise der Aufbau mehrerer unabhängiger Embedded-Systeme in einem 19 Zoll breiten System, das wiederum in einem Schrank eingebaut wird. So können Leiterkarten für acht unabhängige Systeme in einem 19 Zoll breiten und 6HE hohen Schroff-Baugruppenträger mit Standardkomponenten wie einem „2 x 3HE“-Teilungssatz, Backplanes und Power-Backplanes realisiert werden. Diesen Weg gehen Kunden, die weiter auf die 19-Zoll-Technik setzen und lieber zentral mit Schalt- oder Elektronikschränken arbeiten, in denen sie alle Komponenten etwa für eine komplexe Anlagensteuerung unterbringen. »Dank der gestiegenen Leistungsfähigkeit der Komponenten und Systeme können hier auf gleichem Raum heute wesentlich mehr Einzelsysteme untergebracht werden«, betont Traut.