Diversifizierung ja, Anti-China-Hysterie nein

25. Juli 2023, 9 Bilder
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Karsten Bier, CEO von Recom

»Für den chinesischen Markt setzen wir chinesische ICs ein, aber wenn das Produkt weltweit eingesetzt wird, geht das nicht«, erklärt Karsten Bier. Absatzmärkte müssen laut Karsten Bier demnach schon beim Design-in geplant werden. »Die chinesische Blacklist der Amerikaner wird immer länger. Und man gewinnt auch Wahlen mit der Phrase ‚No China’. Der chinesische Markt ist für viele westliche Unternehmen ein großer Absatzmarkt, es wird aber auch immer schwieriger, unter anderem wegen des Protektionismus dort. Wenn der chinesische Absatzmarkt kleiner wird für westliche Hersteller und sehr viele chinesische Produkte in unseren Markt kommen, ist das schon ein Problem. In der Automobilbranche passiert das jetzt gerade. Man sieht auch, dass viele Dinge nach dem Prinzip ‚Reverse Engineering’ passieren, und ich bin gespannt, wie die Halbleiterindustrie damit umgeht. Man muss genau wissen, was man tut. Der Druck baut sich auf; weil der lokale Markt in China für chinesische Hersteller immer weniger wird, drängen sie auch auf die anderen Kontinente. Das wird als erstes Mal die Zulieferindustrie betreffen, und das wird allein durch Innovation nicht zu lösen sein. Wer jetzt nicht Risikomanagement betreibt, hat dann ein echtes Problem.«