Wie sieht es mit Robotern für die Industrie aus?
Auch hier bieten wir mittlerweile verschiedene Cobots an, also Roboterarme, die im Pick-and-Place-Umfeld eingesetzt werden. Meist liegen sie preislich zwischen 8000 und 15.000 Euro. Derzeit verkaufen wir die Roboterarme in steigenden Stückzahlen. Der teuerste Roboter-Arm, den wir bisher verkauft haben, hat immerhin 21.000 Euro gekostet. Selbst dieser Markt ist für unser Unternehmen, das als Versandhändler nicht über einen Außendienst verfügt, überraschend gut erschließbar. Unsere Kunden aus dem industriellen Umfeld beschäftigen sich viel mit KI und Robotik. Wie bereits erwähnt spielt dabei zum Beispiel das Thema Predictive Maintenance eine große Rolle. Für Industrieunternehmen ist Predictive Maintenance wichtig, um Kosten zu senken.
Um auf das eingangs genannte Thema zurückzukommen: Ein Quantencomputer dürfte so schnell nicht auf dem Cover des Hauptkatalogs landen?
Das sicherlich nicht – doch wie sich beispielsweise Machine Learning, KI und Roboter durch Quantentechnologien verbessern lassen, ist ein Thema, das unsere Kunden heute schon beschäftigt. Auch die Quantenkryptografie ist für sie sehr interessant und vielleicht nicht ganz so weit weg wie Quantencomputer. Aber ähnlich wie mit den KI-Systemen, mit deren Hilfe mittlerweile auch Schüler den Umgang mit KI in der Realität lernen und drauf aufbauen können, so kommt es darauf an, sich mit den Quantentechnologien möglichst früh zu beschäftigen.
So entwickeln sie ein Gespür dafür, ob und wie man damit umgehen kann und was sie können oder auch nicht können. Schon jetzt können Unternehmen für eine bestimmte Monatsmiete Quantencomputer mit 27 Qubits programmieren. Ich bin sicherlich kein Experte auf dem Gebiet der Quantencomputer, aber es fasziniert mich, wenn ich sehe, wie viel sich in Deutschland und Europa auf diesem Gebiet tut und wie viele Unternehmen hier Technologien entwickeln, die dazu beitragen, Quantencomputer und Quantentechnologien auf den Weg zu bringen.
Sehen Sie, dass andere Elektronik-Distributoren ähnlich vorgehen?
Unsere Marktbegleiter machen das natürlich auch, aber nicht jeder ist so verrückt oder mutig wie wir! Aber im Ernst: Wenn wir uns dazu beraten, auf welche Zukunftstrends wir setzen sollen, dann wird darüber sehr ernsthaft und bisweilen auch kontrovers diskutiert. Doch für alle steht von vorneherein fest, dass wir Innovationen und Trends sehr früh erkennen und in der Lage sein wollen, in absehbarer Zeit Produkte für neue Märkte zu interessanten Preisen zu liefern.
Dafür sind wir bereit, auch Risiken einzugehen. Und damit geben wir auch eine Botschaft: Ob Robotik, KI oder Automatisierung, die neusten Technologien kommen immer schneller im Mainstream an. Es lohnt sich für unsere Kunden, sich schon jetzt damit ernsthaft zu beschäftigen. Denn Deutschland hat keinen Rohstoff- oder Kostenvorteil gegenüber anderen Ländern, sondern eher einen Nachteil. Diesen gilt es mit Kreativität, Disziplin, Fleiß und Kompetenz auszugleichen. Und auch wenn wir morgen noch keine Quantencomputer über Kataloge oder Webshop verkaufen werden – wir unterstützen unsere Kunden dabei, darauf vorbereitet zu sein, wenn die heute noch so genannten Zukunftstechnologien im Mainstream ankommen.