Um Entwickler bei der Umsetzung ihrer eigenen Ideen zu unterstützen, hat Nordic Semiconductor das nRF51822 Bluetooth Smart Beacon Kit auf den Markt gebracht. Es setzt auf dem Apple-iBeacon-Standard auf, ermöglicht neben iBeacon- jedoch auch proprietäre Beacon-Applikationen für iOS- und Android-Smartphones. Das Kit umfasst eine komplette Lösung aus Hard- und Software: »Der Beacon basiert auf dem derzeit marktführenden Multiprotokoll-nRF51822 Bluetooth Smart und 2,4GHz-SoC von Nordic. Für Android steht im Google Play Store die »nRF Beacon App« kostenlos zur Installation bereit«, so Hantsche. Für Apple ist die App bei Nordic verfügbar.
Beide beinhalten als vorinstalliertes Einsatzszenario eine Kunstgalerie. Das können Entwickler schnell und einfach abwandeln, so dass statt Informationen zur Mona Lisa die Bedienungsanleitung zur Stanzmaschine auf dem Smartphone erscheinen.
Die Firmware steht als Source Code von Nordic zur Verfügung. Sie ermöglicht die Erstellung von Beispielszenarien, mit denen Entwickler eigene Produktideen testen können. Das Over-The-Air Device Firmware Upgrade (OTA-DFU) des nRF51822 erlaubt Updates für die Beacon Firmware auch im Feld. Mit der neuen Version 7.0 der S110 SoftDevice für den nRF51822 sind – anders als bei alternativen, statischen ROM/OTP-basierten ULP-Drahtlos-SoCs – auch flexible Firmware-Upgrades möglich. Dadurch können mittels geräteeigener Drahtlosverbindung nicht nur teilweise Upgrades und Fehlerbehebungen erfolgen, sondern vollständige Upgrades von Anwendungen und Protokollstacks des nRF51822.
Um neben dem reinen Datenaustausch auch eine Positionsbestimmung zu ermöglichen, setzt Nordic auf den Proximity Service der S110 SoftDevice. Mit Hilfe der RSSI-Werte (Received Signal Strength Indication) des nRF51822-Transceivers ermittelt dieser die Entfernung zum Empfangsgerät. Mit diesen Merkmalen ist die Beacon-Technologie eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Drahtlos-Technologien wie NFC, WiFi und GPS mit zahllosen neuen Applikationsmöglichkeiten. Denn anders als diese erlauben die Beacons eine dezimetergenaue Ortung auch innerhalb von Gebäuden. Das ruft auch Datenschützer auf den Plan, die einmal mehr vor dem gläsernen Menschen warnen. Doch der Benutzer hat es selbst in der Hand, welche App die Beacon-Technologie nutzen darf. Zudem lässt sich jeder Smartphone-Nutzer bereits über GPS und zellularen Mobilfunk orten – was nur sehr wenige davon abgehalten hat, ein Smartphone zu nutzen. So wird letztlich der Nutzwert der Anwendungen entscheiden, wie weit und lange das Leuchtfeuer der Beacons strahlen wird.