Distributor trotzt der Krise

Future will in Europa weiter investieren

8. März 2010, 10:24 Uhr | Carmen Skupin
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Future will in Europa weiter investieren


Wie hat sich der Umsatz der Future 2009 in Europa entwickelt. Hat das Unternehmen stark gelitten?

Future hat wie die anderen Distributoren im vergangenen Jahr gelitten, aber vielleicht ein bisschen weniger. Unser Umsatzrückgang belief sich europaweit auf rund 24 Prozent. Personell mussten wir keine allzu großen Einschnitte vornehmen. Zusammengefasst würde ich sagen: wir haben die Situation etwas besser überstanden als die Distribution im Durchschnitt.

Waren alle europäischen Regionen gleichermaßen vom Marktrückgang betroffen?

Nein. Überdurchschnittlich gelitten haben im vergangenen Jahr die Regionen Skandinavien und Italien. Eine erstaunliche Entwicklung hat hingegen die Schweiz hingelegt: Hier ist der Markt im vierten Quartal 2009 förmlich explodiert, was zur Folge hatte, dass unsere Umsätze in der Schweiz 2009 gegenüber 2008 sogar gestiegen sind, wenngleich wir in diesem Markt noch nicht sehr groß sind. Für Überraschung hat auch Spanien gesorgt. Dort lag der Umsatzeinbruch der Future im vergangenen Jahr lediglich im einstelligen Prozentbereich.

Hat der durch die Wirtschaftskrise insgesamt rückläufige Markt Ihre strategische Ausrichtung beeinflusst?

Nein. Wir zählen zu den ersten Distributoren, die gezielt in den Lighting-Sektor gegangen sind. Wir kommen in diesem speziellen Segment nach wie vor sehr gut voran und wollen auch in diesem Jahr kontinuierlich in diesen Sektor investieren. Selbst 2009 hatten wir kaum Umsatzeinbrüche in diesem Bereich. Und es ist sehr wichtig jetzt zu investieren, denn die Möglichkeit damit Geld zu verdienen, gibt es vor allem in der Anfangsphase. Später wird es nicht mehr so einfach sein, denn dann werden auch die LEDs den Gesetzen unterworfen sein, die ein Commodity-Produkt kennzeichnen. Darüber hinaus ist der deutsche Markt Ziel unserer Investitionen. Wir werden uns in diesem Jahr in Deutschland personell noch einmal deutlich verstärken und unsere einzelnen Teams vergrößern.

Future hat sein Online-Geschäft deutlich ausgebaut. Was versprechen Sie sich davon?

In den USA bietet Future diesen Service bereits seit über einem Jahr an, in Europa haben wir nun nachgezogen und in England, Frankreich und Deutschland damit begonnen. Es lässt sich sehr positiv an. Wir versprechen uns davon keinen großen Umsatz, aber in diesem Markt nicht präsent zu sein ist schlichtweg entgangener Umsatz. Und es ist ein zusätzlicher Service für unsere Kunden, denn wir haben gesehen, dass viele Kunden die Katalogdistribution nutzen um schnell Waren zu bekommen, beispielsweise Mustermengen. Hier entstehen also auch Möglichkeiten Designins zu eruieren.

Aber wie handhaben Sie als Fullfillment-Distributor logistisch das Kleinmengengeschäft, das ja auch mit angebrochenen Verpackungseinheiten einhergeht?

Hier hat Future einen großen Vorteil gegenüber anderen Volumenhäusern. Seit Januar läuft die Inbetriebnahme unseres neugebauten europäischen Zentrallagers in Leipzig. Dabei handelt es sich um ein vollautomatisiertes Lager, solche Lager sind in der Distribution ja noch längst nicht Standard. Wir sind damit in der Lage auch kleinste Quantitäten für das Internetgeschäft logistisch abzuwickeln. Derzeit wird das ehemalige Zentrallager in England nach unten gefahren während Leipzig nach oben fährt. Voraussichtlich im Juni werden alle europäischen Kunden nur noch von Leipzig aus beliefert. Bis dahin erhalten Kleinmengen- Kunden die Ware aus unserem US-Zentrallager in Memphis, das ebenfalls voll automatisiert ist.


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