Ausblick

Distribution 2012: Katerstimmung oder Business as usual?

26. Januar 2012, 11:35 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 6

Jean Quecke, Vice President Sales, TTI Europa: »Wir werden künftig mehr Spikes statt Amplituden sehen«

Jean Quecke, TTI Europe
Jean Quecke, TTI Europe
© Markt&Technik

Markt&Technik: Wie ordnen Sie das Jahr 2011 ein, vor allem für das vierte Quartal?

Jean Quecke: Das Q4 war geprägt von einer negativen Book to Bill Ratio, die auf die verschiedenen Krisen mit daraus resultierenden hohen Lagerbeständen zurückzuführen ist. Interessant ist die doch positive Stimmung in den meisten Bereichen der Elektronik. Das gesamte Jahr ist noch mit einem sehr guten Ergebnis beim Auftragseingang abgeschlossen worden.

Die Distribution hatte – wie auch die anderen Unternehmen der Lieferkette – 2010 und auch noch in den ersten Monaten 2011 Schwierigkeiten, die Nachfrage überhauppt adäquat zu bedienen. Ist der Auftrags- und Umsatzrückgang (laut FBDi und DMASS) der Branche vor diesem Hintergrund eine Rückkehr zur Normalität oder betrachten Sie die rückläufige Situation als besorgniserregend? 

Unsere Welt verändert sich viel zu schnell, um hier von einer Normalität zu sprechen. Wir werden in Zukunft mehr Spikes anstatt Amplituden sehen, und das bedeutet, dass die Distribution mehr und mehr gefragt sein wird.

Droht mit dem Rückgang der Lieferzeiten über die letzten Monate auch ein Preisverfall?

Sagen wir so: Der Markt wandelt sich zur Zeit wieder von einem Verkäufer- in einen Einkäufer-Markt und wird dies die nächsten Monate weiter tun.

Was erwarten Sie von diesem Jahr, und wo liegen Ihrer Einschätzung nach die besonderen Herausforderungen?

Das erste Quartal wird schwierig bleiben, danach könnte es durch den »plötzlichen« Bedarf an Produkten wieder zu längeren Lieferzeiten kommen. Dies nicht unbedingt durch ein hohe Wachstum, sondern dadurch, dass fast überall die Lagerbestände reduziert wurden und die Auftragsbücher trotzdem nicht schlecht gefüllt sind. Wichtig ist jedenfalls, dass global wieder Vertrauen in die Märkte kommt. Die Realwirtschaft steht bis dato nicht schlecht da und das Geschäft wird immer schneller und volatiler.

Mehr dazu lesen Sie im Interview mit Jean Quecke.


  1. Distribution 2012: Katerstimmung oder Business as usual?
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