»2011 war unterm Strich ein gutes Jahr für EBV. Wir konnten gegenüber 2010 ein Wachstum verzeichnen und sind zufrieden mit unseren Ergebnissen. Natürlich herrscht in den letzten Monaten eine gewisse Unsicherheit – das aber nicht nur in unserer Branche«, resümiert Slobodan Puljarevic, President und CEO EBV Elektronik.
Und wie stellt sich der aktuelle Auftragseingang dar und wie der Forecast der Kunden für die kommenden Monate? Der Auftragseingang liege unter dem zu Jahresbeginn, was aber ganz normal sei, bekräftigt Puljarevic, »weil wir uns immer noch in der Konsolidierungsphase der Lagerbestände befinden. Diese Phase hätte nach dem Boomjahr 2010 eigentlich schon zu Jahresbeginn eingesetzt. Bedingt durch Verknappungsängste, ausgelöst von der Katastrophe in Fukushima, verschob sich diese Anpassung aber auf Herbst 2011.« Im ersten Quartal 2012 sollte diese Korrekturphase laut Puljarevic abgeschlossen sein: »Danach erwarten wir wieder ein leichtes Wachstum, immer vorausgesetzt, das Weltwirtschaftsklima bleibt einigermaßen stabil.«
Als besorgniserregend stuft Puljarevic diese Entwicklung jedenfalls nicht ein: »Wenn wir von großen Klimakatastrophen, Kriegen oder Finanz- und Währungskrisen weitestgehend verschont bleiben, sehe ich keinerlei Anlass für Schwarzmalerei oder Pessimismus«, so Puljarevic. Wenn sich also alles normal entwickele, dann erwarte er einen relativ flachen Markt mit bestenfalls sehr moderatem Wachstum. »Grundsätzlich aber glaube ich, dass Europa und der Euroraum mittelfristig gestärkt aus dieser Krise hervorgehen werden. Die einzelnen Länder werden enger zusammenrücken und ihre gemeinsamen Lehren aus der Krise ziehen«, bekräftigt der EBV-Chef.
Droht mit dem Rückgang der Lieferzeiten auch ein Preisverfall? »Wenn es auf Grund von Kapazitätsanpassungen der Hersteller wieder mehr verfügbare Ware gibt, hat das natürlich auch Auswirkungen auf die Preise«, betont Puljarevic. »Ich hoffe, dass Produktionserweiterungen in realistischen Rahmen durchgeführt wurden, um die berühmt-berüchtigten Schweinezyklen unserer Branchen besser zu kontrollieren. Unsere Herstellerpartner betonen, aus der Historie gelernt zu haben, aber mich erinnert das immer an Goethes Faust: ’Die Botschaft hör‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube’. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn sie diesmal Recht behielten.«
Für das zweite Quartal rechnet Puljarevic sogar wieder mit der Gefahr einer Verknappung, wenn die Hersteller, wie teils angekündigt, ihre Fertigungskapazitäten reduzieren und die Lager bei den Kunden und Distibutoren nach unten gefahren werden. Deshalb empfiehlt der EBV-Chef den Kunden, »wieder längerfristig zu disponieren und uns frühzeitig in ihre Bedarfsplanung für 2012 zu involvieren«.
Welche Themen werden 2012 in den Mittelpunkt rücken? »Energieeffizienz, Vernetzung, Datenaustausch und -sicherheit sowie E-Mobility und Gesundheit. Darauf liegen auch die Schwerpunkte bei EBV. Wichtig für den Erfolg unserer Kunden – und damit auch für unseren – in einem globalen Marktumfeld sind neben marktgerechten Preisen vor allen Dingen aber die Qualität der Produkte und Time-to-Market«, betont Puljarevic.