Ausblick

Distribution 2012: Katerstimmung oder Business as usual?

26. Januar 2012, 11:35 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Karlheinz Weigl, Vice President Zentral- und Osteuropa von Silica: »Wir hatten bereits im Dezember wieder eine Book to Bill von fast 1 : 1«

Karl-Heinz Weigl, Silica
Karl-Heinz Weigl, Silica
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Markt&Technik: 2011 stand vor allem seit Herbst recht deutlich im Zeichen der Euro-Angst. Wie sieht Ihr Resümée aus?
   
Karlheinz Weigl: 2011 war für Silica ein super Jahr. Wir konnten im Kalenderjahr im Vergleich zu 2010 ein Wachstum von 14% verzeichnen – trotz der teilweise angespannten gesamtwirtschaftlichen Situation. Umsatztechnisch verlief besonders die erste Jahreshälfte extrem gut, so dass die Schwäche der zweiten Jahreshälfte unser Ergebnis nicht negativ beeinflusst hat. Eine Euro-Angst bei unsern Kunden sehen wir nicht.

Und wie geht es weiter?

Der Auftragseingang verzeichnete seinen niedrigsten Stand im Oktober/November 2011. Seitdem erholt sich der Auftragseingang kontinuierlich, sodass wir bereits im Dezember wieder eine Book to Bill von fast 1:1 hatten – dies war im Mai 2011 das letzte Mal der Fall. Unser Backlog zum Start dieses Quartals (Q1/KJ12) ist um 20 Prozent höher als zum Start des letzten Quartal (Q4/KJ11).

Besteht also Grund zur Sorge oder sehen Sie die Distribution eher auf dem Rückweg in Richtung Normalniveau?

Die gegenwärtige Situation ist keinesfalls besorgniserregend. Wir befinden uns wieder auf dem Weg zur Normalität, wenn man das so sagen kann. Die Reaktionen bzw. Entwicklungen in Q3/4 KJ2011 spiegeln eher die Korrektur bzw. den Abbau der Lagerbestände wider, die die Kunden 2011 in Q1/2 unter anderem wegen der damaligen Lieferzeiten aufgebaut haben. Die Lieferzeiten haben sich aber schon gegen Ende Q2 normalisiert, und so setzte die entsprechende Korrekturphase in Q3/4 ein. Aber, wie eingangs erwähnt, die gegenwärtige Situation lässt eine gesunde Prise Optimismus zu.

Und wie lautet Ihre Einschätzung für dieses Jahr?

Dieses Jahr wird 2011 im Umsatz nicht übertreffen, jedoch scheint es, dass wir nicht allzu weit weg vom Ergebnis von 2011 liegen werden. Vieles hängt natürlich von der weltwirtschaftlichen Entwicklung, den Exportbedingung etc. ab. Darauf haben wir leider keinen Einfluss. Allerdings steht eins fest: Die Entwicklung der ersten zwei Quartale 2012 sieht, verglichen mit Q3&4/KJ 2011, durchaus positiv aus und stimmt uns zuversichtlich.

Worin sehen Sie die besonderen Herausforderungen für 2012?

Da die Kunden in Q3/4 2011 weniger bestellt haben, haben die Hersteller reagiert und ihre Kapazitäten und die Produktion angepasst. Zurzeit steigen die Bedarfe wieder an, und dementsprechend werden jetzt die Hersteller auch wieder ihre Kapazitäten angleichen. Je nachdem, wie schnell das möglich ist, wird sich zeigen, ob in der zweiten Jahreshälfte die Lieferzeiten wieder steigen werden und so gewisse Engpässe bei der Versorgung auftreten können.


  1. Distribution 2012: Katerstimmung oder Business as usual?
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