Development-Kits wie das RDK4 von Rutronik können die Vorentwicklungsphase deutlich verkürzen. Insbesondere für Bereiche, die sich mit genau vorgeschriebenen Zertifizierungen auseinandersetzen müssen wie z.B. Automotive, können solche Boards zu echten Game-Changern werden.
RDK4 ist das neueste Base-Board, das von Rutronik System Solutions entwickelt wurde. Es basiert auf dem Infineon-PSoC 4100S Max, der erst im Herbst dieses Jahres als Einzelbauteil verfügbar sein wird. Aktuell ist das RDK4 somit das weltweit einzige verfügbare Development-Kit, das diesen Mikrocontroller nutzt. Auf kleinstem Raum finden Entwickler auf dem RDK4 neben dem Automotive-zertifizierten Mikrocontroller auch einen System-Basis-Chip (SBC) und die wichtigsten Automotive-Schnittstellen CAN-FD und LIN.
So sind auf dem kompakten Base-Board bereits eine Vielzahl an relevanten Komponenten für die Entwicklung von Motorsteuergeräten verbaut, sodass ein Großteil aller Applikationen im Bereich der Motorsteuergeräte ausführlich getestet und realisiert werden kann, ohne selbst die Hardware bestellen und zusammenfügen zu müssen. Dadurch ermöglicht Rutronik System Solutions Entwicklern einen erheblichen Zeitvorsprung, den sie wiederum in zusätzliche, neue Aufgaben investieren können. Gerade für Machbarkeitsanalysen ist mit dem RDK4 nun eine effizienzsteigernde Lösung vorhanden.
Daten und Fakten
RDK4 basierend auf Infineon PSoC 4100S Max
Vorteile und Hauptmerkmale
[Mikrocontroller und SBC vereint – einzigartig bei den Entwickler-Boards
Neben dem Mikrocontroller haben die Entwickler von Rutronik System Solutions mit dem Infineon Optireg Mid-Range+ einen SBC integriert, der für die Automotive-qualifizierte Spannungsversorgung (High-Voltage-Input/Output) entscheidend ist, denn der Mikrocontroller für sich alleine genommen könnte diese nicht bewerkstelligen. Diese Kombination auf nur einem Board ist eines der Alleinstellungsmerkmale des RDK4 und zielt konkret auf den Automotive-Entwickler ab, denn in nahezu jedem Automobilprojekt ist neben einem Mikrocontroller auch eine Art SBC verbaut. Üblicherweise bieten Hersteller Development-Kits für den SBC oder den Mikrocontroller – nie aber für beides zusammen.
[Mit Spannung erwartet – bis zu 42 V möglich
Üblich sind bei Bordnetzen von Fahrzeugen in der Regel 12 V oder 24 V (LKW), doch die Spannungsspitzen in diesen Systemen können v. a. bei Ein- und Ausschaltvorgängen deutlich höher sein. Um die Funktionalität und Sicherheit des Systems sicherzustellen, dürfen kurzzeitig höhere Betriebsspannungen kein Problem darstellen. Entsprechend wurde das RDK4 so designt, dass die Analog-Eingänge auch Spannungen bis 42 V tolerieren und messen können – ohne zusätzliche Hardware zu benötigen. Der Mikrocontroller selbst wird typischerweise mit einer Spannung von 5 V betrieben.
[Stromsparen ist Pflicht – aber nicht auf Kosten der Sicherheit
Eine der wiederkehrenden Herausforderungen bei der Entwicklung von Fahrzeugsystemen ist die zunehmende Komplexität und Anzahl an Steuergeräten, die häufig dauerhaft an der Spannungsversorgung bleiben. Zwar verfügen moderne Fahrzeuge in der Regel über zwei Batteriesysteme, bei denen eine Hilfsbatterie den zusätzlichen Energiebedarf von Verbrauchern abfängt, doch steigt die Zahl der zusätzlichen Verbraucher mit zunehmenden Sicherheits- und Komfortanwendungen. Möglich wäre es, ein Fahrzeug komplett abzuschalten, was jedoch nicht zielführend wäre, da Steuergeräte beispielsweise für Alarmsysteme gerade dann in Bereitschaft sein müssen, wenn das Fahrzeug abgestellt wurde. Dabei dürfen sie aber nicht dauerhaft »on« sein und zu viel Strom benötigen.