Doch wie kann sich DALI im Vergleich zu neueren, oft als überlegen beworbenen Systemen behaupten? Hier seien zuerst die vielen Wireless-Systeme – z.B. Zigbee, Bluetooth oder WLAN – genannt. Sie definieren sich über Flexibilität und State-of-the-Art-Ansteuermöglichkeiten. Sehr oft wird dabei mit Apps für Smartphone und Tablet geworben. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn in der Regel benötigen sie ein zusätzliches Gateway, um die unterschiedlichen Geräte unter einen Hut zu bringen. Zudem sind diese Systeme nicht untereinander kompatibel und folgen keinem einheitlichen Standard.
Eine Sonderstellung nimmt hier mit Sicherheit EnOcean ein. Dieses auf Funktechnologie basierende System setzt auf die unabhängige Versorgung der Geräte im System (Stichwort: Energy Harvesting). Somit ist es das einzige wirklich kabellose System, da eine Stromversorgung hier nicht zwingend erforderlich ist.
Bei den verkabelten Systemen indes sind wohl in erster Linie DMX und KNX zu nennen: Während DMX hauptsächlich in der Bühnen- und Effektbeleuchtung beheimatet ist, hat sich KNX in der Gebäudeautomatisierung einen Namen gemacht.
Doch keines der angesprochenen Systeme ist DALI in Funktion oder Bedienfreundlichkeit wirklich überlegen. Ganz im Gegenteil – für DALI gibt es, bedingt durch sein bereits langes Bestehen, eine Vielzahl von kompatiblen Geräten, und es ist auch mittels entsprechender Gateways mit allen anderen Systemen kombinierbar. Darüber hinaus ist DALI durch die Normen IEC 62386 (Europa und Asien) und NEMA 243-2004 (USA) schon lange international standardisiert. IEC 62386 geht aktuell bereits in die zweite Überarbeitung. Darin wird insbesondere den Anforderungen durch neue Beleuchtungstechnologien Rechnung getragen (Bild 3). Die 2. Edition soll bereits Ende 2014 publiziert werden.