Ein wesentlicher Vorteil ist sicher, dass Fujitsu seine Boards in einer etwas veränderten Form auch in den eigenen Systemen verbaut. »Über diese Mengen hat der Hersteller bei seinen Zulieferern bessere Einkaufskonditionen und ist aufgrund dessen auch sehr auf die Qualität bedacht«, erläutert Klug. Zu den Maßnahmen der Qualitätssicherung zählen ein komplett logischer Funktionstest sowie die vorgelagerte elektrische Prüfung durch Messung (ICT) und der automatische optische Test (AOI) bei 100 Prozent der Boards. Trotz dieses Aufwandes hat es Fujitsu durch eine höchst automatisierte Fertigung – an dieser Stelle ist selbst der Superlativ keine Übertreibung – geschafft, mitten in Deutschland kosteneffizient zu produzieren. Die Manpower, die bei Fujitsu zum Einsatz kommt, ist deutlich geringer als bei der Boardfertigung in Asien. »Wir haben mit Fujitsu eine RMA-Quote von nur 0,2 Prozent bei ca. 20.000 verkauften Boards«, betont Klug. »Das ist im Branchenvergleich wirklich ein Spitzenwert. Made in Germany zahlt sich also einmal mehr aus.«
Die Mainboards von Fujitsu sind in verschiedenen Ausführungen zu haben: Als Classic-Desktop-Serie, Extended-Lifecycle-Serie und als Industrial-Mainboards für Einsatzbereiche im erweiterten Temperaturbereich von 0 bis 60 °C. Die Extended-Lifecycle-Serie ist für zwei bis drei Jahre verfügbar, die Industrial-Serie für fünf Jahre. »Natürlich ist ein Board-Hersteller bei den Verfügbarkeiten auch abhängig vom Chiphersteller. Aber Fujitsu hat ein großes Einkaufsvolumen und sich nur auf wenige Boards spezialisiert, im Industriebereich sprechen wir hier von fünf Boards«, schildert Klug.
Die Boards sind in den Formfaktoren Mini ITX, Micro-ATX und ATX erhältlich. Der Temperaturbereich ist von 0 bis 60 °C ausgelegt. Ein sehr augenscheinliches Merkmal sind laut Klug auch die Kondensatoren: Auf den Industriemainboards sind ausschließlich Solid Caps bestückt. »Des Weiteren findet man auf einem Industriemainboard Schnittstellen, die es auf einem Consumer-Mainboard nicht mehr gibt. Sie sind mit bis zu vier PCI-Steckplätzen, PS2-Maus- und Tastatur-Anschlüssen sowie seriellen und parallelen Schnittstellen ausgestattet.«
Für die Anforderungen der Industrie-Kunden »im Feld«, habe Fujitsu stets ein offenes Ohr, wie Klug aus Erfahrung weiß: »Unser Support- und Marketing-Team ist eng verzahnt mit der Entwicklungsabteilung in Augsburg. Wir konnten auf diesem Weg auch an der Produktdefinition mitwirken und einige Features in die einzelnen Boards mit einbringen.« Den technischen Support von Fujitsu gibt es ebenfalls weltweit direkt aus Augsburg. Abgesehen davon bietet natürlich auch Rutronik First Level Support für die Kunden.