In der Elektronik-Distribution dürfte die Nachricht wie eine Bombe einschlagen: Nach fünf Jahren trennen sich die Wege von CEO Holger Ruban und Conrad quasi über Nacht. Warum?
In einem persönlichen Brief wandte sich Holger Ruban an das Redaktionsteam der Elektronik und teilte mit: »nach 5-jähriger Tätigkeit für die Conrad Gruppe und als CEO der Conrad Electronic SE werde ich in bestem gegenseitigen Einvernehmen zum 30.04.2018 aus dem Unternehmen ausscheiden.«
Wenn man diesen Satz mit den üblichen Trennungstermini decodiert, dann sind wohl Differenzen in der zukünftigen Ausrichtung des Conrad-Konzerns mit der Eigentümer-Familie um den Vorsitzenden des Verwaltungsrats Dr. Werner Conrad aufgetreten.
Ruban zieht eine positive Bilanz für sein Wirken: »Die strategische Repositionierung von Conrad Electronic und damit verbundene Ausrichtung auf B2B und professionelle B2C-Kunden, die Einführung eines B2B-Marktplatzes und der Ausbau der internationalen Aktivitäten sind nur einige der wesentlichen Meilensteine, die ich gemeinsam mit meinen Kollegen in der Geschäftsführung, einem großartigen Mitarbeiterteam und zusammen mit unseren Geschäftspartnern erreichen konnte.«
In der Tat war vor allem der Aufbau eines B2B-Marktplatzes nach dem Muster des Online-Händlers Amazon ein in der Branche weithin beachteter, mutiger und innovativer Schritt, der aber vielleicht nicht schnell genug den erwünschten Erfolg gebracht hat? Spannend ist, ob Conrad an dem B2B-Marktplatz auch in der Ära nach Ruban festhalten wird.
Rubans Aufgaben übernimmt bis auf weiteres Dr. Werner Conrad.