Joachim Pfülb, Beck Elektronik:
Bei uns ist die Lieferkette im Bereich Komponenten derzeit bestens gefüllt, eher sogar überfüllt. Ausnahmen sind Produkte aus Ländern wie Malaysia, die selbst einen Shutdown von 6 Wochen hatten.
Es ist ausreichend Material in den Lagerorten und im Zulauf vorhanden. Dagegen verläuft der Abfluss derzeit weit unter dem geplanten und bekannten Niveau aus dem Februar dieses Jahres. Wir müssen infolge dessen die Zulieferung drosseln, da wir keinen Abfluss in Höhe der geplanten Menge sehen.
Die Werksschließungen unserer Kunden in Europa sind sehr länderspezifisch. Unsere Hauptgeschäfte in NAFTA sind in Mexiko, dort gibt es Werksschließungen bis Ende Mai, gegebenenfalls auch noch darüber hinaus. China is back! Hier läuft der Markt fast wieder auf Plan. Von einer Krise keine Spur in puncto Nachfrage.
Das Ausmaß der Produktionsstilllegungen in der Automobil- und Automotive-Branche wird erst jetzt langsam ersichtlich, durch geringe Abnahmen aus den Kosi-Lagern und die Verschiebungen der Liefertermine in die Zukunft. Wir müssen leider annehmen, dass der Verkauf der neuer Automobile stark gelitten hat, und auch aufgrund einre unsicheren Wirtschafts- und Finanzlage noch weiter zurück bleibt. Infolge dessen laufen die Produktionen nur im Einschichtbetrieb, mit entsprechend niedrigerem Komponenten-Bedarf.
Ein Rückgang um 20 Prozent zum Plan wird ohne weitere, stimulierende Impulse für die Automobilbranche für 2020 immer wahrscheinlicher. Dabei ist auch noch davon auszugehen, dass die zweite Pandemiewelle schneller kommen wird, als wir uns das alle wünschen, und zwar durch die Unvernunft einiger Mitbürger.