Volvo Cars investiert in Stammwerk

960 Millionen Euro für mehr Elektromobilität

8. Februar 2022, 9:11 Uhr | Kathrin Veigel
Animation des Werks Torslanda vor den Toren Göteborgs - eine der am längsten in Betrieb befindlichen Fertigungsanlagen von Volvo.
© Volvo Cars

Volvo Cars stellt sich für die elektrifizierte Zukunft auf: Mit insgesamt zehn Milliarden Schwedische Kronen (rund 960 Millionen Euro) macht der schwedische Autobauer sein Stammwerk Torslanda fit für die nächste Generation von Elektroautos.

Diesen Artikel anhören

Volvo Cars will ab 2030 ausschließlich reine Elektroautos anbieten. Die jetzt angekündigten Investitionen sollen dafür den Weg bereiten und zugleich das Engagement und Bekenntnis des Unternehmens für eine langfristige Zukunft in seiner Heimatstadt Göteborg widerspiegeln.

»Torslanda ist unser größtes Werk und spielt eine entscheidende Rolle bei unserer laufenden Transformation auf dem Weg zu einem reinen Elektroautomobilhersteller bis 2030«, erklärt Håkan Samuelsson, Präsident und CEO von Volvo Cars.

Viele Vorteile durch Mega-Casting

Eine der wichtigsten Neuerungen ist das sogenannte Mega-Casting: Es ermöglicht die innovative Fertigung von Aluminium-Karosserieteilen für die nächste Generation der Volvo Elektroautos. Große Teile der Bodenstruktur werden dabei als ein zusammenhängendes Aluminiumteil gegossen. Dies reduziert das Gewicht und verbessert so die Energieeffizienz und in der Folge auch die elektrische Reichweite der E-Fahrzeuge.

Die Volvo-Designer profitieren laut Unternehmen zudem von zusätzlichen Freiheiten: Sie können den verfügbaren Platz im Passagier- und Gepäckraum noch besser nutzen, was die Vielseitigkeit und Flexibilität steigert. Durch die geringere Komplexität des Fertigungsprozesses lassen sich darüber hinaus Kosten beim Materialeinsatz und in der Logistik einsparen, wodurch der ökologische Fußabdruck in den Produktions- und Lieferkettennetzwerken verkleinert wird. Mega-Casting bietet somit Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit, Kosten und Fahrzeugleistung.

Modernisierte Lackiererei, neue Batteriemontage

Die Modernisierung der Lackiererei umfasst sowohl die Installation neuer Maschinen als auch die Einführung neuer Verfahren: Diese Maßnahmen sollen zu einer kontinuierlichen Senkung des Energieverbrauchs und der Emissionen beitragen.

Eine neue Batteriemontageanlage wird Batteriezellen und -module direkt in die Bodenstruktur des Fahrzeugs integrieren, während die Montagehalle für die vollelektrischen Fahrzeuge der nächsten Generation umgebaut wird. Am neuen Punkt für die »Hochzeit« treffen die obere Karosserie und der Fahrzeugboden erstmals aufeinander und verschmelzen.

Auch das Logistikareal wird renoviert, um den Materialfluss zu verbessern und den Transport von Waren und Teilen in das Werk zu optimieren. Das Unternehmen wird auch in soziale Bereiche wie Pausen- und Umkleideräume sowie Büros investieren, um das Arbeitsumfeld für die Beschäftigten weiter zu verbessern.

Das Werk Torslanda vor den Toren Göteborgs ist eine der am längsten in Betrieb befindlichen Volvo-Fertigungsanlagen: Es wurde im April 1964 vom schwedischen König Gustaf VI. Adolf eröffnet und war lange Zeit die größte Einzelarbeitsstätte des Landes. Im Dreischichtbetrieb arbeiten derzeit rund 6.500 Mitarbeiter im Werk, die jährliche Produktionskapazität liegt bei 300.000 Fahrzeugen.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Volvo Car Germany GmbH

Weitere Artikel zu E-Mobility und Infrastruktur