Daimler Truck und Volvo

Joint Venture entwickelt softwaredefinierte Lkw-Fahrzeugplattform

17. Mai 2024, 10:23 Uhr | Irina Hübner
© Daimler Truck | Volvo

Daimler Truck und die Volvo Group planen ein Joint Venture zur Entwicklung einer gemeinsamen softwaredefinierten Fahrzeugplattform sowie eines Lkw-Betriebssystems, das als Basis für softwaredefinierte Nutzfahrzeuge dienen soll.

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Als zwei der führenden Unternehmen in der Nutzfahrzeugbranche wollen Daimler Truck und die Volvo Group bei der digitalen Transformation zu softwaredefinierten schweren Nutzfahrzeugen eine führende Rolle einnehmen. Zusätzlichen Nachdruck verleihen beide Unternehmen diesem Vorhaben durch eine nicht bindende Vereinbarung, ein Joint Venture zur Entwicklung einer gemeinsamen softwaredefinierten Fahrzeugplattform und eines dedizierten Lkw-Betriebssystems zu gründen, das die Grundlage für zukünftige softwaredefinierte Nutzfahrzeuge bilden soll.

Ziel ist es, das Joint Venture zu einem führenden Entwickler von standardisierter Hard- und Software zu machen. Diese technische Grundlage soll es Daimler Truck, der Volvo Group und potenziell weiteren Partnern dann ermöglichen, jeweils eigenständige digitale Fahrzeugfunktionen für ihre Produkte bereitzustellen, die letztendlich die Wirtschaftlichkeit und das Nutzererlebnis für Kunden verbessern.

50:50-Beteiligung geplant

Daimler Truck und die Volvo Group beabsichtigen, mit dem geplanten Gemeinschaftsunternehmen eine Partnerschaft jeweils zu gleichen Teilen einzugehen. Es soll als unabhängiges Unternehmen operieren, wobei Daimler Truck und die Volvo Group in allen anderen Geschäftsfeldern weiterhin Wettbewerber bleiben.

Aufgrund der bereits hohen Investitionen in die Transformation hin zu CO2-neutralen Antriebstechnologien halten die beiden Unternehmen die Zusammenarbeit bei der Entwicklung digitaler Technologien für noch wichtiger als bisher, damit Entwicklungsziele und Kundenerwartungen innerhalb eines realistischen Zeitrahmens bestmöglich erfüllt werden können.

Mehrwert für Kunden durch Digitalisierung

»Genauso wichtig wie die Transformation hin zu CO2-neutralen Antriebstechnologien ist die Digitalisierung im Fahrzeug. Die Entwicklung einer softwaredefinierten Fahrzeugplattform gemeinsam mit der Volvo Group wird es uns ermöglichen, unsere Lkw und Busse programmierbar zu machen«, sagt Martin Daum, CEO von Daimler Truck. »Damit sind wir in der Lage, für unsere weltweiten Kunden differenzierende digitale Fahrzeugfeatures deutlich schneller und effizienter zu entwickeln. Gemeinsam mit der Volvo Group können wir ein führendes Lkw-Betriebssystem entwickeln und einen Branchenstandard definieren.«

Martin Lundstedt, Präsident und CEO der Volvo Group, ergänzt: »Wenn wir den Lkw zu einem programmierbaren Fahrzeug mit standardisierter Hardware und standardisiertem Betriebssystem für schnelle Produktupdates verwandeln, haben unsere beiden Unternehmen die Möglichkeit, durch eigenständige digitale Dienste und Fahrzeugfunktionen einen Mehrwert für unsere Kunden und auch deren Kunden zu schaffen. Partnerschaft ist wahrlich ‚New Leadership‘.«

Den Industriestandard für ein Lkw-Betriebssystem setzen

Das Joint Venture soll seinen Hauptsitz in Göteborg (Schweden) haben und bestehende Technologie und Ressourcen beider Unternehmen in die neue Organisation integrieren. Ziel beider Partner ist es, den Industriestandard für ein Lkw-Betriebssystem zu setzen und die Produkte des Joint Ventures auch anderen OEMs anzubieten. Zu diesem Zweck wird das Joint Venture eine gemeinsame Entwicklerplattform bereitstellen, auf der seine Kunden jeweils eigenständige Software-Applikationen entwickeln können.

Daimler Truck und der Volvo-Konzern bleiben daher im intensiven Wettbewerb miteinander und werden weiterhin auf ein komplettes eigenständiges Produkt- und Dienstleistungsangebot setzen, einschließlich der jeweiligen digitalen Kundenangebote. Beide Unternehmen wollen auf Basis der Plattform ihre eigenen digitale Dienste und Fahrzeugfunktionen bereitstellen.

Die unterzeichnete Vereinbarung ist nicht bindend. Eine endgültige Vereinbarung wird innerhalb dieses Jahres erwartet. Ziel ist es, die endgültige Transaktion im ersten Quartal 2025 abzuschließen, vorbehaltlich der erforderlichen Prüfungen und Genehmigungen durch die jeweiligen Behörden.


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