Joachim Pfülb, Beck Elektronik:
Es ist nicht planbar, wann wieder Normalität eintritt oder welcher Bedarf sich nach der Krise einstellen wird. Den Anschluss zu finden, von zu hohen Lagerbeständen auf ein Marktniveau, das nach den Shutdowns eintreten wird, ist wie ein Blick in die Glaskugel.
Informationen über ein Anlaufszenario und Termine dafür würden die Planung deshalb deutlich erleichtern. Für uns stellt sich die Situation derzeit so dar, dass die meisten unserer Kunden die Produktion seit einer Woche stark bis vollständig reduziert haben. Fast alle unserer Kunden im Automotive-Markt sind deshalb in Kurzarbeit. Vor diesem Hintergrund wurden die Forecasts von den Kunden ohne Wenn und Aber mit sofortiger Wirkung nach unten angepasst, zum Teil täglich.
Wir reagieren durch die Verschiebung zu hoher Lagerbestände an unsere Schwesterfirma BEC in Hongkong. Dort zieht der Markt wieder an was uns hilft, Ware sinnvoll zu verteilen. Zudem korrigieren wir unsere offenen Bestellungen soweit möglich, damit diese den neuen Bedarfszahlen unserer Kunden entsprechen. Wir versuchen uns so gut es geht auf den Wiederanlauf nach dem Ende der Shutdowns vorzubereiten. Da Luftfrachten inzwischen unbezahlbar (Faktor 6 bis 10!) und unzuverlässig geworden sind, wird die Lieferkette nur noch per Seefracht realisiert.
Fazit: Läuft die Automotive-Produktion nicht bis Ende April wieder an, müssen wir konsequent die Bevorratung und die Produktion reduzieren.