Die oben durchgeführte Analyse zeigt diverse große Handlungsfelder. Insbesondere zeigt sich, dass der gesamte Betrieb betroffen ist. Seien es Termine, Versorgungssicherheit, Qualität, Kosten, Kompetenz oder Innovation – bei diesen Punkten ist das gesamte Unternehmen und damit sind auch dessen Unternehmensziele direkt von Halbleitern abhängig (Bild 1). Ein erster wichtiger Schritt ist die Anerkennung dieser Abhängigkeit in den betroffenen Unternehmensbereichen und -hierarchien. Ohne diesen bewussten ersten Schritt kann eine übergreifende Beherrschung dieser komplexen Themen nicht nachhaltig funktionieren.
Im Dezember 2010 erfolgte vom Bereichsleiter der Elektronikentwicklung der Auftrag für eine EE-Halbleiterstrategie. Im Anschluss verständigten sich bereichsübergreifend alle Elektronik entwickelnden Abteilungen der Technischen Entwicklung (TE) und die Qualitätssicherung auf eine gemeinsame Halbleiterstrategie. Erst dieser Zusammenschluss ermöglichte eine konzernweite effektive und effiziente Bearbeitung der Themenfelder um Halbleiter. Der Weg war klar: Man wollte weg vom „Rumdoktoren“ Einzelner an Symptomen, hin zu einer gemeinsamen Beherrschung der Abhängigkeiten.
Auftragskern der Halbleiter-Strategieentwicklung war und ist, das Richtige zu tun und es richtig zu tun. Effektiv und effizient ohne Grenzen zu denken, um der Rolle der Halbleiter in der aktuellen und zukünftigen automobilen Entwicklung nachhaltig strategisch gerecht zu werden.
Die Strategieentwicklung erfolgte in fünf Schritten: Analyse der Rolle von Halbleitern im Automobil heute, Festlegung des strategischen Ziels, Ermittlung der Haupteinflussfaktoren, Berücksichtigung der verfügbaren Mittel und Ressourcen, Planung einer strategischen Roadmap.