Wie hoch schätzen Sie den Elektronik- Anteil in einem Ihrer Volumenmodelle ein?
Frischkorn: Das variiert natürlich von Modell zu Modell und ist stark ausstattungsabhängig. Nimmt man beispielsweise den neuen Opel Insignia, so müssen wir uns von anderen Herstellern sicher nicht verstecken. Bei Vollausstattung erreicht der Insignia einen E/E-Anteil von etwa 30 Prozent. Der Software-Umfang von fast einem Gigabyte – ohne Navigationskarten – unterstreicht dessen Komplexität.
Welche Systeme sorgen für diesen doch recht hohen Software-Gehalt des Insignia?
Frischkorn: Vor allen Dingen natürlich das neue 3D-Navigationssystem von Blaupunkt. Diese Applikation ist ja traditionell einer der größten Software- Brocken im Fahrzeug. Außerdem hat der Insignia ein verbessertes AFL-System mit verschiedenen Modi für Stadt-, Landstraßen- oder Autobahnfahrten. Neu ist auch unser integriertes Chassis-Control-System, bei dem verschiedene fahrdynamische Einstellungen konfigurierbar und personalisierbar sind. Der Fahrer kann dabei grundsätzlich zwischen Komfort- und Sportmodus wählen, die einzelnen Einstellungen aber auch manuell ändern. Zusätzlich erfolgt noch eine situationsabhängige Anpassung einzelner Parameter. Ein weiterer Höhepunkt sind sicher auch unsere kamerabasierten Fahrerassistenzsysteme: Verkehrszeichenerkennung und Fahrspurverlassenswarnung (Bild).
Für die Entwicklung derartiger Systeme greifen andere OEMs auf standardisierte Technologien wie FlexRay oder AUTOSAR zurück. Welche Rolle spielen diese Themen bei GM?
Frischkorn: FlexRay ist auch bei uns ein Thema, und zwar sowohl aus Gründen der Übertragungsrate als auch aus Gründen der Sicherheit. Dass FlexRay zunächst in Premiumfahrzeugen zum Einsatz kommt und erst mit Verspätung in Volumenmodellen, ist keine Überraschung. Wir sind aber dabei, Wissen im Bereich FlexRay aufzubauen und haben verschiedene Prüfstände im Einsatz. Wir wollen dabei eindeutig mehr sein als nur Beobachter.