Chancen und Risiken eines globalen Entwicklungsprozesses

Weltweite Vernetzung

31. März 2009, 14:46 Uhr |
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Weltweite Vernetzung

AUTOSAR hat für uns mehr Bedeutung als FlexRay und ist strategisch ein wichtiges Thema, da in unseren Fahrzeugen zu einem großen Teil Mixed-IP eingesetzt wird, also eine Mischung aus zugekaufter und selbstentwickelter Software. Dabei geht es nicht nur um hoch-innovative neue Funktionen, sondern auch, und das ist vielleicht eine GM-Eigenheit, um hohe Skalierbarkeit. Speziell für Nordamerika ist es wichtig, Software- Funktionen sowohl in Kleinwagen als auch in großen Trucks einsetzen zu können. Das funktioniert nicht, wenn die Software fest an ein Steuergerät gebunden ist. Das funktioniert nur, wenn die Funktionen AUTOSAR-ähnlich von der Steuergeräte-Hardware entkoppelt werden. Dieser Zwang ist für GM aufgrund des großen Produktportfolios sicher größer als für andere Hersteller. Dass wir nicht zu den Ersten beim AUTOSAR-Einsatz gehören, hat einen bestimmten Grund. Wir bringen jetzt mit dem Insignia die erste globale Architektur, bei der wir über alle Regionen und Schritt für Schritt auch über alle Fahrzeugbaureihen eine Elektronik-Architektur in unsere Autos bringen. „Global A“ ist nicht nur für GM, sondern in dem Umfang wahrscheinlich generell, die erste echte globale Plattform. Für Global A war AUTOSAR allerdings noch nicht reif genug. Dennoch finden sich darin bereits einige AUTOSAR-Aspekte.

Bedeutet das, dass AUTOSAR für künftige Architekturen gesetzt ist, oder gibt es noch Probleme mit der AUTOSAR-Umsetzung?

Frischkorn: Unsere ersten Erfahrungen mit AUTOSAR zeigen, dass der Mehrverbrauch an Ressourcen mehr als akzeptabel ist. Künftige Architekturen werden weitestgehend dem AUTOSAR- Standard entsprechen.

Wie viel Kompetenz muss der OEM bei diesen Themen besitzen?

Frischkorn: Ein OEM muss zwei Themen abdecken können: Zum einen die Architektur- und Integrationskompetenz und zum anderen die Kompetenz in kritischen oder differenzierenden Umfängen, z.B. Treibstoffeffizienz, Bedienkonzept oder aktive Sicherheit. Ein OEM muss aber keine Routenführung für ein Navigationssystem entwickeln, das kann problemlos eingekauft werden. Etwa 50 Prozent der Entwicklung stammt direkt von den Zulieferern, 30 Prozent stammen aus der Eigenentwicklung und 20 Prozent werden von uns spezifiziert, aber vom Zulieferer entwickelt.

Wie wichtig ist Ihnen der Kontakt zu Halbleiterherstellern?

Frischkorn: Wir sprechen auch mit Halbleiterherstellern über Technologietrends. Was wir nicht tun wollen, ist die Hardware-Entscheidung des Zulieferers vorzubestimmen. Der Dialog ist primär ein Technologiedialog. Wir glauben aber, dass es in den meisten Fällen besser ist, den Zulieferern die Entscheidung über die eingesetzten Bausteine zu überlassen. Es geht uns darum, ein Gefühl für das technische Potential neuer Technologien zu entwickeln. Der Zulieferer steht in der Verantwortung für die Kosten- und Qualitätsziele, deshalb überlassen wir ihm auch die Stellhebel hinsichtlich Qualitäts- und Kostenoptimierung.


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