Entscheidend für die Aussagequalität dieser HiL-Tests ist damit das Simulationsmodell. Die Qualität des Modells hängt von der detaillierten Simulation von Motor und Sensoren ab. Berner & Mattner greift dabei auf langjährige Erfahrung bei der modellbasierten Entwicklung zurück. Aufgrund der Vielzahl der Abhängigkeiten kommt der Klassifikationsbaumeditor CTE XL zur Ermittelung der erforderlichen Testfälle zum Einsatz. Dieser erleichtert es auch, unnötige Dopplungen zu erkennen und schnell die wesentlichen Testkombinationen für eine optimierte Testabdeckung zu ermitteln. Unterschiedliche Gruppen von Tests sind zu beachten. Zunächst die nach ISO 26262 mit hohem Gefährdungspotential eingestuften Komponenten und Funktionen, etwa das Verhalten von Hardware- und Software-Schnittstellen der Steuergeräte bei Fehlern. Tests an der Hochspannung an Batterie, E-Maschine und anderen Aggregaten sind am Fahrzeug sehr stark eingeschränkt oder sehr gefährlich. Hier erlaubt die HiL-Prüfung in der Simulation auch die Überschreitung von Spezifikationsgrenzen. Nicht-intrusive Tests, wie fehlerbehaftete Signale eines Positionsgebers der E-Maschine einzuspeisen oder eine unterbrochene Motorphase zu simulieren, sind auch im Fahrzeug und am Maschinenprüfstand möglich. Der Ausfall von bzw. Kurzschluss an Leistungsschaltern oder fehlerhafte Messelektronik im Steuergerät, d.h. alle Arten von Bauteilausfällen oder falsche Bauteilauslegung, können eine Vielzahl von schwer einzugrenzenden Folgefehlern verursachen. Die entsprechend notwendigen intrusiven Tests sind nur an aufgebrochenen Steuergeräten möglich. Mit HiL-Testreihen können systematisch und exakt reproduzierbar umfassend Fehler eingespeist und regressiv abgetestet werden.