Dr. Welfers: Ein wichtiger Punkt ist sicherlich die verbesserte Dokumentationserstellung sowohl für Software als auch für Hardware, um die umfassenden Möglichkeiten der Referenzierung, Versionierung und Prozessunterstützung nach dem MSR-Standard zu nutzen.
Als nächstes haben wir uns als Ziel gesetzt, einen fachbereichsübergreifenden Entwicklungsprozess zu etablieren, da Elektronik-Komponenten mittlerweile in allen Fahrzeug-Funktionen integriert sind. Im Zuge dessen wollen wir interne Seminare zu den Themen Elektronik- und Software-Entwicklung für unsere Kollegen aus den Bereichen Mechanik und Konstruktion veranstalten.
Speziell für Hybridantriebe und -komponenten werden wir uns auf die Entwicklung neuer Qualifikations-, Verifikations- und Validierungsverfahren konzentrieren.
Darüber hinaus werden wir bei der Funktionsentwicklung verstärkt auf Standard-Hardware und In-house-Software-Entwicklung setzen – nicht nur bei unseren Kernkompetenzen, sondern auch in neuen Themenfeldern, wie der Entwicklung von Mensch-Maschine-Schnittstellen.
Das Interview führte Stephan Janouch
Zur Person: Dr.-Ing. Hans Welfers
Dr. Welfers studierte Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Kraftfahrwesen an der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. Nach seiner Promotion 1987, ebenfalls an der RWTH Aachen, übernahm er die Leitung des Bereichs Fahrzeugelektronik bei der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen Aachen (fka). 1989 wechselte zum Fahrzeughersteller Ford, wo er in Köln und auch in Dearborn, USA (Mi), mehrere leitende Positionen im Elektronik-Bereich bekleidete, zuletzt als Leiter Software-Entwicklung und Funktionale/ Elektrische Integration Gesamtfahrzeug für alle europäischen Ford-Modelle. Zum Jahresbeginn 2007 wechselte er zur MAN Nutzfahrzeuge AG in München, wo er im Zentralbereich Technik als Leiter elektrische/elektronische Systeme fungiert.