Auf den ersten Blick sind HiL-Tests für ein komplettes Fahrzeug aufwendiger, da sie teure Hardware und ein mehrköpfiges Team für einen erfolgreichen Betrieb erfordern. Für die Aufbauten bereits einer geringen Anzahl an Fahrzeugprototypen entstehen jedoch vergleichbare Kosten. Aus personeller Sicht steht einem Testfahrer der Dreischichtbetrieb des automatischen Testsystems gegenüber – ohne Urlaub und arbeitsfreie Tage.
Der Schlüssel von automatisierten HiL-Testsystemen ist der effizientere Betrieb mit reduziertem Personalaufwand. Egal wie oft einmal erstellte Testfälle ablaufen – die Kosten sind minimal, da nur noch die Pflege der Testfälle bei sich ändernden Anforderungen im Steuergerät anfällt. Eine saubere Spezifikation und Programmierung von Testfällen sorgen für weitere Kosteneinsparungen durch Synergien zwischen gleichen Funktionen verschiedener Fahrzeuge. Geringe Modifikationen von Parametern genügen, um baureihenübergreifend Testfälle wieder zu verwenden. Durch relativ einfache, objektorientierte Strukturen können diese Arten von Testfällen sogar automatisch generiert werden.
Ein Gesamtfahrzeug-HiL erreicht im Non-Stop-Betrieb den Ablauf vieler tausend Testprogramme in wenigen Wochen. Eine vergleichbare Anzahl an qualitativen Tests erfordert ein Vielfaches an Erprobungsfahrzeugen mit entsprechendem Personal. Auch die kurzen Taktungen von Software-Ständen wären nicht realisierbar. Die gesamte Entwicklungsdauer der Baureihe würde sich deutlich verlängern.